Martin Rhonheimer

Die Perspektive der Moral

Philosophische Grundlagen der Tugendethik
Cover: Die Perspektive der Moral
Akademie Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783050036298
Gebunden, 398 Seiten, 34,80 EUR

Klappentext

Dieses Buch bietet eine systematische Einführung in die Moralphilosophie. Schritt für Schritt entwickelt Martin Rhonheimer die Grundlagen und Grundstrukturen einer in der Tradition "klassischer" Tugendethik stehenden moralphilosophischen Position. Die spezifische "Perspektive der Moral" ist dafür entscheidend, aus welchem Blickwinkel konkrete Fragen der Ethik angegangen werden, wobei der Autor das Paradigma "Tugendethik" als überlegene Alternative zum Paradigma "Normenethik" nachweist. Der klassisch- tugendethische Ansatz wird dabei mit moderneren Fragestellungen normativer Ethik vermittelt und somit wesentlich ergänzt und ausgebaut...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.03.2002

Zwei recht unterschiedliche neue Bücher über die Grundlagen der Moral hat Hans Bernhard Schmid uns vorzustellen: Michael Hauskellers "Versuch über die Grundlagen der Moral" (C.H. Beck) und "Die Perspektive der Moral" von Martin Rhonheimer (erschienen im Akademie-Verlag). Nichts gegen das "handlungsanalytische Niveau" des Buches (beachtlich, beachtlich, meint Schmid), aber für den Rezensenten schmeckt es nun mal nach Gesinnungsethik, wenn der Gelehrte und Opus-Dei-Priester Martin Rhonheimer in "Die Perspektive der Moral" das philosophische Potenzial der klassischen Tugendethik demonstrieren will und dabei das Fundament der Moral "im Bemühen um die Tugendhaftigkeit des je eigenen Strebens" verortet. Dies, so Schmid, gehe an den Erträgen der philosophischen Debatten des letzten Jahrhunderts "allzu leichtfüßig" vorbei. Lieber hält er es da mit Hauskeller und dessen "ausgreifend, flüssig und lesbar geschriebenen" "Versuch über die Grundlagen der Moral". Zwar sei der Autor nicht weniger kritisch gegenüber dem klassischen Utilitarismus als Rhonheimer. "Das hindert ihn freilich nicht daran, Moral dezidiert von der Verantwortung her zu denken." Von der Verantwortung den Betroffenen gegenüber, wie Schmid präzisiert. Genau dies aber ist für Schmid das Entscheidende: Man könne das "für den anderen Gute" schließlich nicht einfach vom "eigenen Guten" ableiten, erklärt er, Moral fange tatsächlich beim Anderen an.
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