Martin Suter

Elefant

Roman
Cover: Elefant
Diogenes Verlag, Zürich 2017
ISBN 9783257069709
Gebunden, 352 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Ein Wesen, das die Menschen verzaubert: ein kleiner rosaroter Elefant, der in der Dunkelheit leuchtet. Plötzlich ist er da, in der Höhle des Obdachlosen Schoch, der dort seinen Schlafplatz hat. Wie das seltsame Geschöpf entstanden ist und woher es kommt, weiß nur einer: der Genforscher Roux. Er möchte daraus eine weltweite Sensation machen. Allerdings wurde es ihm entwendet. Denn der burmesische Elefantenflüsterer Kaung, der die Geburt des Tiers begleitet hat, ist der Meinung, etwas so Besonderes müsse versteckt und beschützt werden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.01.2017

Rezensentin Rose-Maria Gropp traut ihren Augen nicht: Dass Martin Suter in seinem neuen Buch den sprichwörtlichen rosa Elefanten ins Spiel bringt und an der Limmat aussetzt, irritiert sie mächtig. Dahinter aber steckt eine ernste Absicht, merkt sie schnell. Es geht um Gentechnik und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen. Wie Suter sein Thema angeht, gewohnt lakonisch, mit vielen Zeit- und Ortswechseln, beeindruckt die Rezensentin, auch wenn sie hier von Suter einmal keinen Thriller oder eine Parabel liest, sondern an einer spannenden Jagd teilnimmt und selbst gejagt wird, bis die Moral der Geschichte, die Erkenntnis, dass die Welt bedroht ist, vor ihr aufleuchtet. Für Gropp ein veritables Märchen, in dem Gut gegen Böse kämpft und am Ende die Liebe winkt.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.01.2017

Roman Bucheli hat Martin Suter getroffen, um in einem ganzseitigen Porträt und mit einer gewissen Penetranz herauszufinden, wie der Schweizer Schriftsteller "so viel Erfolg mit so wenig Kunst" haben kann. Nach dem Text möchte man vermuten, dass es etwas mit Contenance zu tun hat. Von dem neuen Roman "Elefant" hält Bucheli zumindest im literarisches Sinne nicht viel: Es geht um Genmanipulation, und der Rezensent sieht in einem schlichten Setting eine Handvoll Bösewichte gegen eine Handvoll guter Menschen in Stellung gebracht und dazwischen einen kleinen rosa Elefanten. Allerdings billigt Bucheli dem Autor zu, sehr dynamisch zu erzählen, voller Tempo, Spannung und Cliffhanger. Außerdem schreibe er so sinnlich, dass man Elefantendung förmlich riechen könne. Handwerkliches Können, nicht Kunst ist für Suters Erfolg maßgeblich, ahnt Bucheli.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.01.2017

Rezensent Thomas Steinfeld findet Martin Suters neues Buch leicht und weitgehend unterhaltsam. Die philosophische Bürde, die der Autor einem kleinen rosa Elefanten, so einer Art Platzhalter für das Wunder der Bekehrung zum Guten, das der Text an verschiedenen Personen ausexerziert, wie Steinfeld erklärt, auflädt, scheint dem Rezensenten allerdings zu schwer. Suters Kniff, Verbrechen und Milieu miteinander kurzzuschließen und alles daraus entstehende Unwahrscheinliche in einem knappen Nachrichtenstil fügsam zu machen, sodass Alltägliches und Wunderbares schließlich Hand in Hand gehen, ist laut Steinfeld allerdings auch in diesem Buch zu bewundern.
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