Matthias Eckoldt

Moments of Excellence

Roman
Cover: Moments of Excellence
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2000
ISBN 9783821808215
Gebunden, 228 Seiten, 17,38 EUR

Klappentext

Der Rennfahrer Marc Merkus hat ein Problem: Statt Mumm in den Knochen hat er die Hosen gestrichen voll und fährt nicht mehr mit vollem Einsatz. Seine Crew sinnt auf Abhilfe. Mit raffinierter Psychotechnik soll Merkus auf Erfolg getrimmt werden, und als er nach einem Unfall operiert werden muß, kommt ihnen die unschlagbare Idee: Sie lassen Merkus einen Chip ins Gehirn pflanzen, der ihn wagemutiger und schlichtweg unbesiegbar machen soll. Doch der Chip spielt verrückt. Zwar verbessert Merkus seine Rundenzeiten, doch gleichzeitig fängt der Rennpilot an zu philosophieren. Das Renn-Team weiß, wer helfen kann. Der vergeistigte Philosophie-Berater Professor Hauenstein soll Merkus und seinen Rennwagen wieder auf Kurs bringen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.08.2000

Für Literatur hält Rezensent Lutz Hagestedt den Roman des gelernten Elektrikers, Biologen, Schauspielers und Philosophen Eckoldt offensichtlich nicht - trotz seines "fulminanten" Beginns. Die zwei Milieus, zwischen denen die Geschichte pendelt (Rennfahrer und Philosophen), findet der Rezensent eindimensional gezeichnet. Der Plot, der beide verbindet - dem Rennfahrer wird ein Boethius-Chip ins Hirn gepflanzt -, sei "ein wenig hirnrissig". Die Comic-Sprache des Rennfahrer-Milieus stört Hagestedt weniger als der gestelzte Jargon der Philosophen, den er in mehreren Beispielen entlarvend zitiert.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 30.05.2000

In einer Doppelrezension bespricht Tobias Rapp zwei deutsche Romane, die eine Nähe zum Genre Science-Fiction verbindet.
1.) Matthias Eckoldt: "Moments of Excellence" (Eichborn Verlag)
Für dieses Buch kann sich der Rezensent nur wenig erwärmen. Es scheint ihm fast, als sei der Roman "von A bis Z auf dem Reißbrett eines cleveren Autoren-Lektorenteams erdacht worden": Computerhacker, Rennfahrer, Biotechnologie und kiffendes Personal machen für Rapp noch keinen guten Roman aus. Darüber hinaus missfällt ihm, dass der Autor - wie Rapp vermutet - amerikanische Romane zum Vorbild genommen hat. Versuche dieser Art seien nun mal meistens - und so auch hier - "nicht ansatzweise so gut" wie die Originale.
2.) Dietmar Dath: "Am blinden Ufer" (Verbrecher Verlag)
Deutlich besser schneidet Daths "Am blinden Ufer" in Rapps Rezension ab. Die Geschichte, in der auch "üble Monster und untote Seemänner" zum Zuge kommen, scheinen nicht nur die Fantasie des Rezensenten auf angenehme Weise anzuregen. Er begeistert sich vor allem für die Verknüpfung "der kleinen Welt der Volkers und Cordulas mit Meeresbiologie, Astronomie, Physik" und Daths fantastischer Welt, in der die Linearität der Zeit völlig aufgehoben ist. Dieser Roman ist tatsächlich "Speculative Fiction", resümiert Rapp erfreut.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.05.2000

Mit seinem Romandebüt hat Matthias Eckholdt gründlich Schiffbruch erlitten, findet Stephan Maus. Zum einen stören ihn die Zeitgeistthemen, die seiner Ansicht nach nun mal nicht ausreichen, um ein faszinierendes Buch zu schreiben: "Cyberspace und Hirnforschung", Auto-Rennsport und blöde Blondinen. Zum anderen zeigt er sich spürbar genervt von Eckoldts "freakiger Coolness und locker-flockiger Dialogführung" und bescheinigt dem Autor einen stilistischen "Getriebeschaden" - nicht ohne dafür ein Beispiel anzuführen. Maus hält es zwar für denkbar, dass der Roman als Satire gedacht ist. Allerdings erschließe sich dem Leser keineswegs, gegen was eine solche Satire sich richten soll: "Den unberechenbaren BMW-Hinterradantrieb?"
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de