Maurice Philip Remy

Mythos Rommel

Cover: Mythos Rommel
List Verlag, München 2002
ISBN 9783471785720
Gebunden, 420 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Anderthalb Jahre hat Maurice Philip Remy mit einem Stab Mitarbeiter weltweit recherchiert und kann nun ein neues, Aufsehen erregendes Bild des Feldmarschalls zeichnen, das sich von der Apologetik der Nachkriegszeit ebenso unterscheidet wie von der harschen Kritik der vergangenen Jahre.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.11.2002

Parallel zum ARD-Dreiteiler "Mythos Rommel" hat der Dokumentarfilmproduzent Maurice Philip Remy nun eine "materialreiche und reichbebilderte" Biografie des "Wüstenfuchs" vorgelegt, die insbesondere der Frage nachgeht, ob Rommel tatsächlich zu den Widerstandskämpfern gegen Hitler gezählt werden kann, berichtet Rainer Blasius. Wie Blasius ausführt, hält es Remy für "wahrscheinlich", dass Rommel in die Umsturzpläne eingeweiht war, und vom Attentat auf Hitler wusste. Allerdings zitiert Remy auch Quellen, die genau das in Frage stellen, hält Blasius fest. Klar scheint für Blasius, dass Rommel im Juli 1944 über einen Separatfrieden mit den Westmächten in Frankreich oder sogar die Öffnung der gesamten Westfront nachdachte - die "Probe aufs Exempel" fand indes nicht statt, weil Rommel am 17. Juli bei einem Tieffliegerangriff schwer verwundet wurde. Klar scheint auch, dass Hitler den Genesenden drei Monate später in Herrlingen bei Ulm zum Selbstmord mit einer Zyankali-Kapsel zwang. Dass Rommel ein Mann des Widerstandes gegen Hitler war, hält Blasis trotzdem für zweifelhaft. "Ich bin nicht beteiligt am Attentat", zitiert er einen Satz Rommels, den Rommels Adjudant Hauptmann Hermann Aldinger kurz vor dessen erzwungenen Suizid protokollierte, "Ich habe in meinem ganzen Leben dem Vaterland gedient und das Beste getan."
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 14.11.2002

"Legenden können hilfreich sein", orakelt Rezensent Hansjakob Stehle, "wenn sie, wie in diesem Buch, mit der Wirklichkeit konfrontiert werden". Deutlicher wird Stehle in seiner Bewertung des Buches allerdings selten. Feldmarschall Rommel ist ein Mythos, aber war er nun ein Nazi oder ein Widerstandskämpfer? Buchautor Remy beantwortet die Frage mit "beides". Liest man die Rezension, so bekommt man den Eindruck, dass Remy nichts wirklich neues zum Mythos Rommel zu sagen habe. Rommel war ein Stratege, ein Fuchs, ein taktisch begabter Offizier, der nichts anderes wollte als einen Krieg führen. In Remys Buch sei allerdings, so der Rezensent, zum ersten mal der Beweis erbracht (ein Dokument), dass Rommel dem Attentat vom 20. Juli zugestimmt habe. Diese Recherche müsse man dem Buchautor anrechnen. Der Rezensent lässt uns wissen, dass Remy Hunderte von Zeitzeugen und Archiven abgeklappert hat und die private Korrespondenz durchgegangen ist. Herausgekommen sei ein "psychisches Porträt, eingebettet in eine - manchmal fast allzu ausführliche - militär- und kriegsgeschichtliche Darstellung".
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