Michael Braun (Hg.), Hans Thill (Hg.)
Aus Mangel an Beweisen
Deutsche Lyrik 2008-2018
Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 2018
ISBN 9783884236017
Gebunden, 240 Seiten, 26,80 EUR
ISBN 9783884236017
Gebunden, 240 Seiten, 26,80 EUR
Klappentext
In seiner epochalen Gedichtsammlung "Transit" hatte
Walter Höllerer 1956 die ideale Form einer zeitgenössischen
Lyrik-Anthologie geschaffen. Er entwickelte sie als
ein "Mosaik vieler Felder, in dem jeder Teil zu dem
anderen in bewegliche, erfinderische Nachbarschaft
treten kann." Auf dieses Verfahren der korrespondierenden
Motive und intertextuellen Referenzen greift auch
die von Michael Braun und Hans Thill komponierte
Lyrik-Anthologie "Aus Mangel an Beweisen" zurück, die
mit Texten von rund 100 Autorinnen und Autoren einen
Kanon der deutschsprachigen Lyrik des 21. Jahrhunderts
vorlegt. Um die Aggregatzustände der gegenwärtigen
Lyrik einzufangen, folgt sie einer bewährten Maxime:
"Gedichte sind nicht zum Träumen da, sondern zum
Aufwachen." (G. Falkner)
Rezensionsnotiz zu Die Welt, 01.12.2018
Anders als die von Steffen Popp herausgegeben Anthologie "Spitzen", die radikal subjektiv ausgewählt hat, ist die von Michael Braun und Hans Thill herausgegebene Sammlung neuerer deutscher Lyrik repräsentativer, meint Rezensent Richard Kämmerlings. Wo Popps Dichter auf Rausch setzen, stehen sich hier ein eher wissenschaftlicher "Weltzugang" und ein eher intuitiver gegenüber, so der Rezensent weiter. Auch reicht die Auswahl deutlich weiter zurück, als bei Popp. Man bekommt einen guten Überblick über die gegenwärte "Spitzenproduktion", meint Kämmerlings, dem hier allerdings ebenso wie bei Popp der Humor der Frankfurter Schule fehlt.
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