Michael Koepf

Orion tief im Westen

Roman
Cover: Orion tief im Westen
Rowohlt Verlag, Reinbek 2000
ISBN 9783498035013
Gebunden, 285 Seiten, 20,35 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Holger Fliessbach. Eine Rettungsinsel im Sturm vor der nordkalifornischen Küste: Neil Kruger, der einzige Überlebende eines misslungenen Drogendeals auf hoher See, kämpft gegen peitschende Wellen und einen tosenden Südost, der ihn vom rettenden Land wegtreibt. In seiner Todesangst sucht er Trost bei Erinnerungen: an seinen bewunderten Vater Ernie, den Fischer aus der Half Moon Bay, der das Wetter mit einem einzigen Blick zu den Sternen vorhersagen konnte, es aber nie schaffte, seine Schulden abzuarbeiten; an seine Mutter Emily, die Neil vor lauter Angst ihre Liebe entzog, als er im Alter von zwölf Jahren beschloss, mit dem Vater zum Fischen hinauszufahren; an die Freunde auf den Booten, die oft zu illegalen Geschäften gezwungen, um ihre Familien ernähren zu können. Auch Neil hat ein solcher fauler Handel in diese ausweglose Lage gebracht. Wäre er gelungen, hätte er jäh in die Freiheit geführt. Doch Fehler bestraft das Meer gnadenlos.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.12.2000

"Ein voll seetaugliches Romanschiff" sei dem amerikanischen Autor da gelungen, freut sich Burkhard Scherer in seiner Rezension, und dies obwohl ihm die Rahmenkonstruktion des Romans - einige Überlebende eines Schiffsunglücks harren auf einer Rettungsinsel ihres Schicksals und lassen ihr Leben Revue passieren - etwas gezwungen scheint. Viel wichtiger ist nach Scherer aber, dass Koepf die wenigen übriggebliebenen Kleinfischer an der kalifornischen Küste vor San Francisco aus eigener Erfahrung kennt, und dass er seine Romanfiguren und seine "atmosphärisch dichten Bilder" darum mit großer Anschaulichkeit versehen kann. Nebenbei gelinge Koepf eine Hommage auf einen "erzsympathischen Modernisierungsverlierer".
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