Michael Opitz

Wolfgang Hilbig

Eine Biografie
Cover: Wolfgang Hilbig
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2017
ISBN 9783100576071
Gebunden, 672 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Die erste große Biografie über Wolfgang Hilbig Bis heute umgibt den 1941 geborenen und vor zehn Jahren gestorbenen Dichter Wolfgang Hilbig eine Aura des Rätsels. Hineingeboren in eine Umgebung aus Sprachlosigkeit, galt er spätestens seit seinem Roman ''Ich'' als einer der sprachmächtigsten Autoren der deutschen Literatur - und blieb doch ihr geheimnisvollster Außenseiter. Hilbig, der jahrelang als Heizer arbeitete, war in der DDR gezwungen, eine Doppelexistenz zu führen. Für diese erste große Biografie hat der Literaturwissenschaftler Michael Opitz unbekannte Archivmaterialien und nie veröffentlichte Briefe und Tagebücher gesichtet sowie die Akten ausgewertet, die die Staatssicherheit der DDR über den 'feindlich-negativen' Autor angelegt hat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.12.2017

Ein wenig mehr vom Leben Wolfgang Hilbigs hätte Rezensentin Regina Mönch dann doch gern erfahren in der Hilbig-Biografie von Michael Opitz. Weggefährten, Alltag, Lebenszeugnisse, meint sie, bleiben blass und stumm. Stattdessen bietet Opitz allerdings einen umso genaueren Blick auf Hilbigs Arbeit, einen Blick, der die Genese von Hilbigs Werk, den Weg vom Bohrwerksdreher zum gefeierten Schriftsteller nachvollziehen lässt, wie die Rezensentin schreibt. In seinen Text-Analysen findet sie Opitz stark, bewundernd, gründlich und nur selten ohne roten Faden. Wer nicht das lyrische Ich Hilbigs, sondern ein Porträt des Künstlers sucht, wird enttäuscht sein, warnt Mönch.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 25.11.2017

Dirk Pilz freut sich bannig über die Hilbig-Biografie von Michael Opitz. Endlich über Hilbigs Anfänge zu erfahren, seine Beziehung zur Mutter, seinen Aufstieg zum Weltliteraten, dafür ist Pilz dem Autor dankbar. Er lobt die Rechercheleistung des Autors und den Umstand, dass der Text auch als etwas andere DDR-Literaturgeschichte taugt, abseits von Wolf und Biermann. Bei aller Detailliertheit vermisst Pilz jedoch mitunter die erzählerische Linie, Erörterungen und ein besseres Register. Auf einige Redundanzen im Text hätte er dafür gerne verzichtet und auch auf die Neigung des Autors, Werk und Biografie allzu oft gleichzusetzen. Wichtig aber scheint ihm das Buch dennoch. Schon, da der Band verhandelt, was Literatur heute vermag.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.11.2017

Rezensent Nico Bleutge ist ein großer Bewunderer der "sprachlichen Essenzen", die Wolfgang Hilbig stets aus seinen "Erinnerungsschichten" hervorzuzaubern vermochte. Entsprechend erfreut ist der Kritiker über diese umfangreiche Biografie, für die Michael Opitz seinerseits Hilbigs Lebensschichten freilegt, indem er Tagebücher, Stasiakten, unveröffentlichte Texte und Notizen in den Archiven sichtete und Gespräche mit Freunden und Partnerinnen Hilbigs führte. Elegant und analytisch klar zeichne Opitz so ein Porträt des Autors, lobt der Rezensent, der vor allem das Kapitel über Hilbigs Leben und Schreiben in der DDR gebannt gelesen hat. Dass Opitz die formalen Aspekte in Hilbigs Werk nicht genügend berücksichtigt, verzeiht der Kritiker angesichts dieser lesenswerten Biografie gern.
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