Michael Schomers

Todsichere Geschäfte

Wie Bestatter, Behörden und Versicherungen Hinterbliebene ausnehmen
Cover: Todsichere Geschäfte
Econ Verlag, Berlin 2007
ISBN 9783430300384
Kartoniert, 286 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Mit einem Vorwort von Günter Wallraff. In Deutschland sterben täglich über 2000 Menschen. Um sie konkurrieren doppelt so viele Beerdigungsinstitute. Aber auch Behörden, Versicherungen und sogar Pflegeheime machen lukrative Geschäfte mit dem Tod. Harald H. hat die empörenden Zustände aufgedeckt als Angehöriger oder als Mitarbeiter getarnt. Im "Rundum-sorglos-Paket" der Pflegeheime ist die Beerdigung von Oma gleich inklusive; bei der Feuerbestattung wird der teure Eichensarg nicht etwa verbrannt, sondern nach der Zeremonie an den nächsten Kunden weiterverkauft. Auch die überzogenen Friedhofsgebühren der Kommunen sind beispielhaft für die Geldschneiderei einer ganzen Industrie.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 17.11.2007

Bevor Rezensent Stefan Loichinger zum Lob dieses Buches schreitet, muss er zunächst ein wenig den von dieser Publikation erweckten Eindruck zurecht rücken, ein Enthüllungsbuch zu sein oder gar die gesellschaftliche Tabuisierung des Todes anzuprangern. Hier erwirbt sich das Buch Loichinger zufolge nämlich keine besonderen Meriten. Umso wertvoller jedoch ist es aus Sicht des Rezensenten als Ratgeber für den Todesfall und interessanter Report über Bestattungsgepflogenheiten dieser Republik: Von Fragen der Leichenaufbewahrung in den Kliniken angefangen über fragwürdige Praktiken von Bestattern oder Behörden bis zu jenen "äußerst reglementierten Anlagen", die man auch unter der Bezeichnung "Friedhof" kennt, dessen Frieden aber immer wieder von Zwängen wie der Wirtschaftlichkeit sichtlich getrübt wird.