Monika Maron

Zwei Brüder

Gedanken zur Einheit 1989 - 2009
Cover: Zwei Brüder
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2010
ISBN 9783100488343
Gebunden, 208 Seiten, 17,95 EUR

Klappentext

Mit Fotografien von Jonas Maron. Als Monika Maron 2009 im Jubiläumsjahr der Mauerfalls mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet wurde, musste das als politisches Signal verstanden werden. Geehrt wurde eine Autorin und Intellektuelle, die die deutsche Wiedervereinigung von Anfang an befürwortet, kritisch begleitet und kommentiert hat. Monika Maron lässt sich nicht vereinnahmen, sie erhebt Widerspruch und mischt sich ein, ist unbequem, wenn es sein muss. Der Band "Zwei Brüder" versammelt Monika Marons Essays und Reden zur deutschen Wiedervereinigung und deren Folgen, zur Befindlichkeit des geeinten Volkes, zu Fragen der gemeinsamen Vergangenheit und Zukunft von Ost und West.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 09.11.2010

Im Anschreiben gegen die Klischees und die zerebralen Mauern im Verständnis der DDR erkennt Jürgen Verdofsky ein Kontinuum im Werk Monika Marons. Auch wenn er manches schon kennt aus Marons vorangegangenen Essaybänden (dies ist der dritte), so weiß er doch auch um die Unmöglichkeit der Voraussetzungslosigeit beim Reden über Vergangenheit und über Moral. Der Autorin attestiert er eine feine Nase fürs Falsche und Verbaute und die nötige Vernunft, um den Ostdeutschen endlich in die Individualität zu entlassen. Das hier, so der Rezensent, sei eben keine DDR-Literatur, sondern eine Einlassung aufs Zeitgeschichtliche und auf die Gegenwart. Dafür stehen für Verdofsky auch die Fotos im Band von Jonas Maron.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.10.2010

Versammelt sind hier Monika Marons Aufsätze, Essays, Vorträge zum Thema Wiedervereinigung. Bei aller Unterschiedlichkeit der Anlässe, auch der Gegner (von Stephan Heym bis Günter Grass), macht Rezensent Tobias Rüther doch einen bestimmenden Generalbass aus, der sich durchzieht: Maron plädiert dafür, stets wach zu bleiben für die individuellen Unterschiede, auch die sehr verschiedenen Reaktionen der Ostdeutschen auf die Zäsur, die das Ende der DDR für Jedermanns Leben bedeutete. Besonders wendet sie sich gegen die verbreiteten Jammerossi-Klischees, beschreibt auf den verschiedensten Feldern reüssierende, anpackende Ostdeutsche. Zu den Erfolgsgeschichten, die sie - ohne selbst zu verallgemeinern - erzählt, gehört auch die der kompletten Transformation der Bitterfelder Region. Dies wie auch anderes findet der Rezensent einleuchtend und überzeugend.
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