Nahlah Saimeh

Grausame Frauen

Schockierende Fälle einer forensischen Psychiaterin
Cover: Grausame Frauen
Piper Verlag, München 2020
ISBN 9783492062206
Kartoniert, 256 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Wie kann es sein, dass eine Frau ihren eigenen Mann umbringt? Dass sie ihr Kind nicht vor einem gewalttätigen Partner schützt? Oder dass sie ihr Baby sogar selbst tötet?
Solche Gewalttaten lösen häufig große Erschütterung aus, denn Frauen gelten als empathisch, warmherzig und friedfertig. Doch diese Attribute führen dazu, dass die Gefährlichkeit von Frauen unterschätzt wird. Die forensisch-psychiatrische Gutachterin Nahlah Saimeh gibt in ihrem neuen Buch Einblicke in die Psyche von Täterinnen. Anhand von acht eindringlichen Fällen aus ihrer Praxis schildert sie, unter welchen Umständen Frauen zu Täterinnen werden und warum erste Anzeichen von Gewalt durch Frauen oft unentdeckt bleiben - bis es irgendwann zu spät ist.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 28.11.2020

Rezensentin Eva Behrendt schaut der Forensikerin Nahlah Saimeh bei der Arbeit über die Schulter. Was sie da sieht, Fälle weiblicher Gewalt, hat für sie nichts mit Frauenquote zu tun, auch nicht mit Gruseleffekten oder Literatur, sondern mit der sachlichen Bestandsaufnahme eines Profis. Knapp geschilderte Tathergänge, Ursachenforschung im Dienst der Feststellung von Schuldunfähigkeit, "Diagnosesprache". Die Erkenntnis, dass auch weibliche Gewalt ihre Ursachen meist in der Kindheit hat, nimmt Behrendt aus der Lektüre mit.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 06.11.2020

Rezensent Volkart Wildermuth muss tief durchatmen nach der Lektüre der hier versammelten acht Fallgeschichten der forensischen Psychiaterin Nahlah Saimeh. Obwohl ihm die Autorin nüchtern, "trocken" und ohne Sensationslust von den Frauen, über die sie Gutachten verfasste, erzählt, erhält er eindringliche, bewegende Einsichten in die Psyche der Täterinnen, deren emotionale Vernachlässigung in der Kindheit sich später oft in Gewalt niederschlug. Zwar vermisst der Rezensent allgemeine Beobachtungen und Reflexionen über das Verhindern von Taten, empfehlenswert findet er das Buch dennoch.