Nick Cave

The Sick Bag Song

Das Spucktütenlied
Cover: The Sick Bag Song
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2016
ISBN 9783462048629
Gebunden, 288 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Eike Schönfeld. Auf Spucktüten notierte Nick Cave erste Ideen zu diesem Poem, während er mit seiner Band The Bad Seeds auf Konzerttournee kreuz und quer durch Nordamerika flog. In seinem Song schreibt er in starken Metaphern von archaischer Schönheit über das Dasein als Künstler, über Begegnungen mit anderen Künstlern, über Kreativität, Angst, Verlust, Tod und Liebe.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.06.2016

Nick Cave hat ein Faible für Listen, Bryan Ferry, Flüsse und Highways, erfährt Rezensentin Sylvia Prahl im neuen Buch des australischen Musikers, in dem er Gedanken, Erlebnisse, Fantasien und Ideen aus der Zeit seiner letzten Konzerttournee zu einem "bewusstseinsstromartigen Hybrid-Epos" verbindet. Auch im "Spucktütenlied" findet Prahl die für Caves Texte typische "Melancholie und Morbidität" wieder, gepaart mit charakteristischem Witz und unterhaltsamer Ironie. Bemängeln kann sie nur, dass der englische Originaltext und die jeweilige, durchaus gelungene deutsche Übersetzung nicht Seite für Seite nebeneinander stehen und man stattdessen zum Hin- und Herblättern gezwungen wird.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.03.2016

An den Philosophen Jean Baudrillard und dessen Faszination für Alltagsdinge fühlt sich Bernd Graff erinnert, als er Nick Caves "The Sick Bag Song" liest. Schließlich sei auch der australische Musiker einer, "der die Transzendenz des Banalen in neue Höhen liftet". Dessen hier versammelte und ursprünglich auf Kotztüten niedergeschriebene Aphorismen seien auf einer Tournee durch Nordamerika im Sommer 2014 entstanden. Nicht nur Koketterie und Melancholie entdeckt Graff in Caves Texten, sondern auch viel Witz und Selbstironie. Auf Englisch seien viele Texte allerdings deutlich poetischer, schreibt der Kritiker und bedauert, dass die Originale erst im Anhang der deutschen Ausgabe zu finden seien und nicht jeweils auf jener Seite, die der Übersetzung gegenüberliegt.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 07.03.2016

Für Michael Pilz hätte Nick Cave kein besseres Medium als die Spucktüte finden können, um den Zustand der Popmusik vor Augen zu führen: In den Anfänge erfunden für Menschen, die Höhe und Geschwindigkeit des Fliegens nicht vertrugen, weiß heute keiner mehr, wofür sie gut ist. Aber sie fliegt weiter mit um die Welt. Wie Nick Cave, der rund um den Globus Life-Auftritte absolvieren muss, weil keiner mehr seine CDs kauft, der sich die Haare färbt, nur noch Tee trinkt und sich zurück nach seiner Familie in England sehnt. Auf den Spucktüten hält er seine Tourneestimmung fest, und die, macht Pilz sehr klar, ist zutiefst sardonisch. Den Klang des von der Zeit zur ewigen Tournee Verdammten habe Eike Schönfeld bestens ins Deutsche übertragen, versichert der Rezensent. Allerdings liest Pilz die Notate auch mit Blick auf den Tod von Nick Caves Sohn, der nach dem Erscheinen des Originals von der berühmten Steilküste in Brighton zu Tode gestürzt ist.
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