NoViolet Bulawayo

Wir brauchen neue Namen

Roman
Cover: Wir brauchen neue Namen
Suhrkamp Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783518424513
Gebunden, 264 Seiten, 21,95 EUR

Klappentext

Aus dem amerikanischen Englisch von Miriam Mandelkow. Die zehnjährige Darling lebt im Chaos einer Blechhüttensiedlung. "Paradise" heißt ihr Zuhause, und fast alles fehlt: der Vater, die Schule, der Fernseher oder auch nur genug zu essen. Doch hier lassen einen die Erwachsenen in Ruhe, die Entwicklungshelfer verschenken Spielzeug und in ganz Afrika kann man nirgendwo besser Guaven klauen. Für alle anderen ist Paradise ein Scherbenhaufen aus zerbrochenen Träumen, für Darling der einzige Ort, der ihr ans Herz gewachsen ist. Gerade als Darling anfängt zu verstehen, wird sie von ihrer Tante in den USA fortgerissen. Üppiges Essen, der Fernseher, die Schule - das alles ist bald selbstverständlich, nur steht sie im neuen Paradies bald vor ihrer größten Aufgabe... "Wir brauchen neue Namen" beschwört die Abenteuer eines Mädchens an einem unwirtlichen Ort Afrikas.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.12.2014

Mit viel Lob bespricht Rezensent Uwe Stolzmann NoViolet Bulawayos neuen Roman "Wir brauchen neue Namen". Er liest hier die Geschichte eines jungen Mädchens, Darling genannt, das in seiner afrikanischen Heimat nicht nur bei einer strengen Mutter und einem an Aids erkrankten Vater aufwächst, sondern auch Hunger, Jugendkriminalität und das gewaltsame Regime der neuen schwarzen Elite erlebt. Schließlich wird Darling von ihrer Tante nach Detroit geholt, wird aber dort vor allem mit Rassismus und Spießigkeit konfrontiert, so der Kritiker. Davon erzählt die Autorin fesselnd, bisweilen sehr poetisch, bleibt aber im Afrika-Teil des Buches doch etwas stärker, findet der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 29.11.2014

Beeindruckt scheint Margarete Stokowski von diesem Roman zu sein, der sie an Herrndorfs "Tschick" erinnert, aber außer der rotzigen Unmittelbarkeit der Rollenprosa dazu auch poetisch ist, wie sie versichert. Wie groß der autobiografische Anteil am Buch der aus Simbabwe in die Staaten emigrierten Autorin ist, interessiert Stokowski nicht so sehr wie die kindliche Perspektive, aus der NoViolet Bulawayo ihr Migrantenschicksal im diktatorisch geführten Simbabwe und weiter in Detroit erzählt. Die angerissenen Themen Identität und Zugehörigkeit verleihen dem Buch darüber hinaus Ernsthaftigkeit, meint die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.09.2014

Rezensentin Jutta Person reißt der Debütroman von NoViolet Bulawayo mit. Das liegt am Thema, Identität und Sprache, aber auch am Setting der Geschichte um eine Kinderstraßengang in Simbabwe, die die Autorin und ihre Erzählerin, wie Person beteuert, ohne Betroffenheit oder Elendsklischees erzählen. An Drastik fehlt es Bulawayos Story indes nicht, meint Person. Dazu passt für sie der ruppige Slang der Erzählerin, den die Übersetzerin Miriam Mandelkow laut Rezensentin wunderbar rüberbringt. Dass der Roman im zweiten Teil etwas nachlässt, weil er hier bekannte Einwandererprobleme schildert, macht das Buch für Person nicht weniger lesenswert.
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