Olga Tokarczuk

Gesang der Fledermäuse

Roman
Cover: Gesang der Fledermäuse
Kampa Verlag, Zürich 2019
ISBN 9783311100225
Gebunden, 320 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Polnischen von Doreen Daume. Im Sommer tummeln sich wohlhabende Städter auf dem Hochplateau an der polnisch-tschechischen Grenze. Im Winter fliehen die allermeisten Einwohner den windumtosten Ort. An den langen dunklen Tagen widmet sich Janina Duszejko der Astrologie und der Lyrik des von ihr verehrten William Blake. Man hält die ältere Dame für verschroben, wenn nicht gar für verrückt, auch weil sie die Gesellschaft von Tieren der von Menschen vorzieht. Dann gibt es einen Toten. Janinas Nachbar Bigfoot ist grausam erstickt: In seiner Kehle steckt der Knochen eines Rehs. Und es bleibt nicht bei einer Leiche. Janina ermittelt auf eigene Faust. Kriminalfall, philosophischer Essay, Fabel, literarisches Spiel - Olga Tokarczuk und ihre hinreißende Heldin zeigen, wie sehr es unserer Gesellschaft an Respekt mangelt, ob der Natur und den Tieren oder jenen Menschen gegenüber, die am Rande stehen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 11.01.2020

Katharina Granzin hält es für ein Glück, dass der Nobelpreis diesen frühen Krimi von Olga Tokarczuk wieder an die Öffentlichkeit bringt. Die im polnisch-tschechischen Grenzland spielende Geschichte um allerhand Einzelgänger und Tiere, die entweder von Menschen getötet werden oder möglicherweise auch Menschen töten, hat laut Granzin alles, was ein Krimi braucht, von der unzuverlässigen Erzählerin mit gesteigerter Sensibilität bis zur mystischen Umgebung, in der dunkle Kräfte am Werk zu sein scheinen.