Norbert Mappes-Niediek

Europas geteilter Himmel

Warum der Westen den Osten nicht versteht
Cover: Europas geteilter Himmel
Ch. Links Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783962891121
Gebunden, 304 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Durch die Geschichte hindurch blickte der Westen auf den Osten herab. Mal war er der Burggraben, der die Festung Europa von den Weiten Asiens trennte, mal eine Art Vorzimmer, mal die Nachhut auf dem großen Weg in die Zukunft. Umgekehrt fühlte sich der Osten vom westlichen Vorbild verkannt und geringgeschätzt, ärgerte sich über dessen Gleichgültigkeit und Arroganz. Die Konflikte werden gerade wieder aktuell. Norbert Mappes-Niediek beschäftigt sich seit Jahrzehnten als Korrespondent und Politikberater mit Osteuropa. In seinem Buch erklärt er, warum der Ost-West-Gegensatz nach dem Ende des Kalten Krieges nicht überwunden wurde, sondern sich neu aufgebaut hat. Und er zeigt Wege auf, wie man besser miteinander umgehen kann. Der Westen sollte den Osten nicht erziehen wollen, sondern einfach versuchen, ihn zu verstehen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.08.2021

Rezensentin Sofia Dreisbach erfährt anhand des Bildes, das Norbert Mappes-Niediek von der Beziehung zwischen Ost- und Westeuropa zeichnet, das die Trennlinien politisch, wirtschaftlich und soziokulturell sind. Vom Schisma 1054 bis zum Eisernen Vorhang und dem Eurovision Songcontest 2007 analysiert der Autor laut Dreisbach diese Linien und stellt etwa fest, wie unterschiedlich die Erinnerungskulturen bezüglich des Zweiten Weltkriegs beschaffen sind. Dass der Autor seine Erkundungen mit Anekdoten würzt und die Rolle der EU im Einigungsprozess betont, gefällt der Rezensentin. Nur einmal verfällt der Autor laut Dreisbach in eben die Stereotype, gegen die er eigentlich anschreibt: Wenn er von der Alkoholseligkeit in Serbien und Russland spricht.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.06.2021

Rezensentin Alida Bremer lernt viel über die unterschiedlichen Mentalitäten in Ost- und Westeuropa aus diesem Essay. Norbert Mappes-Niediek hält genau das laut Bremer für eine Grundbedingung der Verständigung und Problemlösung. Als Osteuropa-Kenner hält Bremer den Autor für vertrauenswürdig, wenn er die kulturellen, historischen, politischen und wirtschaftlichen Ursachen der empfundenen Trennung zwischen Ost und West und die Verwendung der Begriffe Nation und Staat untersucht. Die subjektive Perspektive des Buches versteht Bremer als anregende Einladung an den Leser, die Spurensuche weiterzuverfolgen und die bisweilen "vereinfachenden" Beschreibungen zu ergänzen.