Peter Rock

Meine Wildnis

Roman
Cover: Meine Wildnis
DuMont Verlag, Köln 2011
ISBN 9783832196332
Gebunden, 252 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Stephan Kleiner. Ein dreizehnjähriges Mädchen lebt mit seinem Vater in einem riesigen Naturschutzgebiet im Westen der USA. Caroline kennt alle Geheimnisse des Waldes, vor allem aber weiß sie, wie man sich in der Wildnis verbirgt. Denn niemand darf ihr und ihrem Vater auf die Spur kommen. Erst als ein Jogger ihre Behausung entdeckt, verändert sich ihr Leben: Sie ergreifen die Flucht. In einer Welt, die nicht die ihre ist, muss sich Caroline neu bewähren. Und schon bald geht es für sie um Leben oder Tod. Die Ereignisse, die Peter Rock seine Heldin schildern lässt, beruhen auf einer wahren Begebenheit. "Meine Wildnis" erzählt von Überleben und Hoffnung und entführt uns an die Ränder der Gesellschaft.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.08.2011

Zurück in die Wildnis will Burkhard Müller nicht, zumindest nicht in die von Peter Rock. Denn für Müller hat sie etwas "exemplarisch Pfadfinderhaftes" an sich und gewinnt vor lauter frischer Luft und Zivilisationsdistanz literarisch nicht so recht an Boden. Peter Rocks "Meine Wildnis" klebt für Müller zu sehr am Authentizitätsanspruch der wahren Geschichte eines Mannes, der sich mit seiner Tochter jahrelang im Stadtwald von Oregon versteckt gehalten hat. Sobald Peter Rock sich von seiner Vorlage löst und seine Figuren eigenständig erzählen lässt, wird sein Roman für Müller interessant. Den zweite Teil erzählt Rock aus der Perspektive der Tochter, die sich an ihre traumatische Vergangenheit vor dem gemeinsamen Waldleben mit ihrem Vater erinnert. Ab hier zerbricht das Bild des glücklichen Naturzustands und das Buch wird "dunkler, dringlicher, zweideutiger" so wie Müller sich echte, wilde Literatur vorstellt.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.07.2011

Mit Peter Rocks Familientragödie "Meine Wildnis" hat Rezensent Jürgen Brocan viel über die "Krise des modernen Menschen in Amerika" erfahren. Für Brocan ist die Geschichte um einen Vater, der mit seiner dreizehnjährigen Tochter in die vermeintliche Idylle einer kleinen Höhle im Wald am Stadtrand zieht, nicht nur die Beschreibung einer tragischen Vater-Tochter-Beziehung, sondern vor allem ein gescheiterter Aussteigertraum. Schnell dringt die Zivilisation in die Scheinwelt und der Vater, der einfach nur "in Ruhe gelassen werden" will, muss sich vor den Behörden verantworten. Auch wenn dem Autor mit seinem eindringlichen, aus der naiven Perspektive des Mädchens erzählten Geschichte ein "veritabler Psychothriller" gelinge, hätte sich der Kritiker lieber eine Verteidigung unangepasster Lebensstils gewünscht.