Rainer Maria Rilke

Rainer Maria Rilke: Werke. Kommentierte Ausgabe in vier Bänden mit einem Supplementband

Band 1: Gedichte 1895 bis 1910. Band 2: Gedichte 1910 bis 1926. Band 3: Erzählungen und Dramen. Die Aufzeichnung des Malte Laurids Brigge. Band 4: Schriften zu Literatur und Kunst. Supplementband: Gedichte in französischer Sprache
Cover: Rainer Maria Rilke: Werke. Kommentierte Ausgabe in vier Bänden mit einem Supplementband
Insel Verlag, Frankfurt am Main 2003
ISBN 9783458066972
Gebunden, 2940 Seiten, 248,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Manfred Engel, Ulrich Fülleborn, Horst Nalewski und August Stahl. Übertragungen von Rätus Luck. Die "Kommentierte Ausgabe" in vier Bänden wird mit einem Supplementband um Rilkes in französischer Sprache geschriebene Gedichte erweitert: Fast 400 der 434 hier versammelten Gedichte gehören zur spätesten Werkphase, die mit den "Sonetten an Orpheus" (1922) beginnt und mit dem Tod des Dichters (1926) endet. In Modernität und poetischer Kühnheit stehen sie den zeitgleich in deutscher Sprache entstandenen Texten in nichts nach. Ihr bestimmendes Thema ist das von Rilkes Werk überhaupt: Vergehen und Tod. Die Gedichte sprechen von der Landschaft im Wandel der Jahreszeiten, von den Blumen und Bäumen des Wallis und dabei direkt oder indirekt auch von der Erfahrung der eigenen Endlichkeit. Um dem Leser den Zugang zu Rilkes französischen Gedichten zu erleichtern, sind der Ausgabe deutsche Prosaübertragungen beigegeben, die die Originale in keiner Weise ersetzen oder überflüssig machen sollen. Sie sind keine Nachdichtungen, sie wollen vielmehr die Eigenheiten des französischen Textes möglichst exakt nachbilden, um so zum genauen Verständnis des Originals zu verhelfen und zugleich etwas von dessen zweisprachlicher Prägung zu bewahren. Durch eine umfangreiche Einleitung der Herausgeber, durch Überblickskommentare zu Zyklen und wichtigen Gedichten und durch die Erläuterung von sprachlich wie gehaltlich schwierigen Einzelstellen wird Rilkes französische Lyrik in dieser Ausgabe erstmals erschlossen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.07.2004

Albert von Schirnding staunt, dass es von einem Dichter, der durch Generationen von Literaturwissenschaftlern wissenschaftlich gewässert und beackert wurde, noch ein unbekanntes Feld zu entdecken und zu bestellen gibt. Gibt es aber, nämlich Rilkes Gedichte, die der Dichter an seinem Lebensende auf Französisch verfasst hat und die bislang, völlig zu Unrecht, wie von Schirnding findet, als "Randerscheinung seiner Produktion betrachtet" wurden. Selbst die Franzosen lasen lieber den übersetzten deutschen Rilke, wundert sich der Rezensent, als den sich in einem befremdlichen Französisch versuchenden Lyriker. Ein Blick in den Supplementband zur "Kommentierten Ausgabe" überzeugt nun unseren Rezensenten vom Gegenteil. Von Schirnding sieht in diesen Gedichtzyklen zentrale Elemente der Rilkeschen Lyrik gegeben, zugleich aber habe sich Rilke bewusst des Französischen bedient, erklärt von Schirnding, um von den Möglichkeiten der französischen Sprache Gebrauch zu machen, die ihm das Deutsche nicht bot. Insofern sei es Unsinn, poltert er, den Texten deutsche Übersetzungen angedeihen zu lassen und gibt sich zufrieden mit den beigefügten Prosaübersetzungen, die gar nicht erst versuchen, Rilkes Poesie äquivalent zu übertragen. Französisch-Kenntnisse seien also angebracht, warnt von Schirnding vor.
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