Robert Kurz

Weltordnungskrieg

Das Ende der Souveränität und die Wandlungen des Imperialismus im Zeitalter der Globalisierung
Cover: Weltordnungskrieg
Horlemann Verlag, Bad Honnef 2003
ISBN 9783895021497
Kartoniert, 446 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Der Kampf um die kapitalistische Weltherrschaft ist längst entschieden. Unter dem Dach der Pax Americana hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg ein neues, nach dem Untergang des östlichen Staatskapitalismus vereinheitlichtes Weltsystem entwickelt. Die betriebswirtschaftliche Globalisierung macht den alten nationalimperialen Kampf um territoriale Einflusszonen gegenstandslos. Auf der Ebene staatlicher Gewalt bildet die Militärmaschine der letzten Weltmacht USA den konkurrenzlosen und uneinholbaren Garanten dieser herrschenden planetarischen Ordnung. Aber durch den Quantensprung der dritten industriellen Revolution wird gleichzeitig die Mehrzahl der Menschheit außer Kurs gesetzt; eine Weltregion nach der anderen erweist sich als kapitalistisch reproduktionsunfähig. Wie ein Schatten folgt der Globalisierung des Kapitals ein Prozess sozialer Zerrüttung, moralischer Verwilderung und gesellschaftlicher Paranoia, der in eine substaatliche Terror- und Plünderungsökonomie mündet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.08.2003

Die "beißende Systemkritik", die Robert Kurz in seinem neuen Buch an der neuen Weltordnung auf fast 450 Seiten formuliert, hat Rezensent Stefan Fröhlich nicht immer überzeugt. Im Zentrum von Kurz' Attacke sieht Fröhlich die USA, die seit dem Ende des kalten Krieges mit einer beispiellosen Kombination aus politischer Führungskraft, militärischer Stärke, Wirtschaftskraft und kultureller Meinungsführerschaft die Weltpolitik dominierten - mit verhängnisvollen Folgen: Uniformität im Sinne von "Amerikanisierung", "Raubtierkapitalismus", soziale Zerrüttung, moralische "Verwilderung" und gesellschaftliche "Paranoia". Obwohl Fröhlich manches von Kurz' Kritik berechtigt erscheint - dessen Vorwurf, der Westen leugne diesen Prozess der Selbstzerstörung und treibe den Weltordnungskrieg voran, geht ihm zu weit. Auch hält er Kurz vor, hier plötzlich die Vereinigten Staaten und die Allianzpartner Washingtons undifferenziert in einen Topf zu werfen, "als gäbe es all die Spannungen und Diskussionen im transatlantischen Verhältnis um eben den derzeitigen unilateralen Kurs Washingtons nicht." Auch Kurz' Antwort auf die Weltordnungskrise, die Renaissance radikaler Gesellschaftskritik, findet Fröhlich wenig überzeugend.
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