Roland Baader

Totgedacht

Warum Intellektuelle unsere Welt zerstören
Cover: Totgedacht
Resch Verlag, Gräfeling 2002
ISBN 9783935197267
Gebunden, 280 Seiten, 22,80 EUR

Klappentext

Roland Baader geht der Frage nach, welche Motive einen Großteil der Intellektuellen dazu bewegen, vorzugsweise den falschen Ideen anzuhängen. So zeigt Baader auf, dass seit Philosophen und Literaten über den Staat und die Gesellschaft nachdenken - also von der Antike bis heute -, sie von Utopien und kollektivistischen Gesellschaftsbildern fasziniert sind. Insbesondere die totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts - Kommunismus, Sozialismus, Nationalsozialismus - waren zunächst Kopfgeburten von Intellektuellen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.04.2003

Roland Baaders Abrechnung mit den Intellektuellen des 20. Jahrhunderts hat Rezensent Detmar Doering durchaus überzeugt. Deren Sündenregister sei in der Tat schaudererregend, versichert Doering nach der Lektüre. Schließlich hätten sie in kaum einem Konflikt der letzten Jahrhunderte mehrheitlich auf Seiten von Markt und Freiheit gestanden. Zur Freude Doerings kriegen bei Baader aber nicht nur die Linken, sondern auch die Rechten ihr Fett weg, Baader teile nach allen Seiten aus, egal ob es sich um Carl Schmitt, Ulrich Beck, Armin Mohler oder Günter Wallraff handelt. Neben historischen Exkursen über das Fehlverhalten von Intellektuellen biete Baader auch eine politisch-ökonomische Analyse des Wesens der Intellektuellen und der Ursachen für deren Abneigung gegen die kapitalistische Ordnung des Liberalismus, berichtet Doering. "Da kommt beim Lesen herzerfrischende Wut auf", gesteht der aufgewühlte Rezensent, "aber leider auch Pessimismus." So hoffnungslos wie Baader die Lage der Liberalen angesichts der Medienmacht der Intellektuellen zeichnet, findet Doering sie allerdings nicht. Schließlich gebe es ja auch Beispiele erfolgreicher Intellektueller auf Seiten der Marktwirtschaft.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.12.2002

Dieses Buch über die Gefahren des "Linksintellektualismus" will keine "wissenschaftlich-neutrale" Analyse, sondern meinungsbildend sein, weiß Gerd Habermann. Baader, der sich selbst als liberaler Christ versteht, ziehe mit seiner "geistreichen Polemik" gegen die "antiliberale Intelligenz" zu Felde, die er als eine "Gefahr für Wohlstand und Recht" ansieht, fasst Habermann zusammen. Er lobt das Buch als "spannend", hätte sich aber durchaus gewünscht, das es neben den negativen Ausprägungen von Intellektualismus auch "positive Seiten" aufgezeigt hätte wie zum Beispiel das Entwickeln und Vermitteln neuer Ideen. Der Autor mache vor allem das staatliche Bildungswesen für "intellektuelle Fehlentwicklungen" verantwortlich und schlägt als Gegenmittel dessen Privatisierung vor, informiert der Rezensent. Bis sich auf diesem Gebiet etwas tut, meint Habermann skeptisch, wird allerdings noch lange dauern und noch einige schriftstellerische Anstrengung wie die vorliegende erfordern.
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