Ron Winkler

Karten aus Gebieten

Gedichte
Cover: Karten aus Gebieten
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main 2017
ISBN 9783895612565
Gebunden, 112 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Mit unserem Wahrnehmen formen und verformen wir die Orte, die wir erleben. Und sie bleiben gleichwohl vage, trotz all ihrer Präsenz - so vage wie wir uns selbst. Ron Winkler taucht in seinen neuen Texten in jene Sphäre ein, wo sich das Vermittelbare und das Unvermittelbare wild durchdringen, gespeist von den vielen Eindrücken, die von Orten ausgehen können: flüchtig und labil, innig fasziniert, seltsam und verstörend, oft mit großer Wucht. So unspezifisch die Geografie dieser Gedichte scheinen mag, so akut ist ihre Gegenwart aus Kulturenkonflikt und Kolonialisationsromantik, Cluburlaub und Aleppo. Ron Winkler zeigt die Brutalität des Gleichzeitigen und die seltsamen Harmonien des Disparaten. Er schreibt Postkarten aus vertrauter Fremde, flektiert Landschaften ins Wunderbare, macht Liebe zur Sprache eines sinnlichen Taumels.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 11.03.2017

Björn Hayer mag Ron Winklers Poesie, die Logik und Konvention durcheinanderwirbelt, Sprache und Räume überschreibt, stets in Bewegung ist und ganz auf "Reizüberflutung" setzt. Entsprechend fasziniert liest der Kritiker den neuen Gedichtband "Karten aus Gebieten", der ihn nach Aleppo oder an die Küsten Südeuropas führt, von Flüchtlingsschicksalen erzählt - jedoch distanzierter bleibt als Björn Kuhligks "Die Sprache von Gibraltar" - und Tieren, Natur und Technik spielerisch ganz neue Facetten und Sphären ablauscht. Dass das alles bisweilen ein wenig "überladen" gerät und Reflektion und Konzentration gelegentlich auf der Strecke bleiben, nimmt der Rezensent nicht weiter übel.