Schröder gegen Merkel

Wahrnehmung und Wirkung des TV-Duells 2005 im Ost-West-Vergleich
Cover: Schröder gegen Merkel
Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007
ISBN 9783531151373
Gebunden, 200 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Mit Beiträgen von Michaela Maier, Marcus Maurer, Carsten Reinemann und anderen. Der SPD ist im Bundestagswahlkampf eine beispiellose Aufholjagd gelungen. Welche Rolle hat das TV-Duell zwischen Gerhard Schröder und Angela Merkel hierbei gespielt? Wie viele Wähler wurden durch das Duell umgestimmt? Wie muss man argumentieren, um die Wähler auf seine Seite zu ziehen? Welchen Einfluss hatte die Medienberichterstattung über das Duell? Diese Fragen werden im vorliegenden Band beantwortet. Die Autoren haben in ihrer Studie die Eindrücke, die 125 Wahlberechtigte in Mainz und Jena während des Duell von den Kandidaten hatten, sekundengenau analysiert. Zusammen mit einer Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung und einer Befragung vor, direkt nach und noch einmal wenige Tage nach dem Duell ergibt sich ein umfassendes Bild von der Wahrnehmung und Wirkung von TV-Duellen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.10.2007

Bei politischen Fernsehduellen genauer hinschauen wird Rezensent Leonhard Neidhart nach der Lektüre dieses medienwissenschaftlichen Sammelbandes über die TV-Debatte zwischen Angela Merkel und dem damaligen Bundekanzler Gerhard Schröder im Wahlkampf 2005. In den Beiträgen geht es auf allgemeiner Ebene um die Frage, wie das Fernsehen die politische Wahrnehmung beeinflusst. Um dies zu untersuchen, haben die beitragenden Publizistikwissenschaftler ein "quasiexperimentelles" Forschungsprojekt durchgeführt: Sie führten die Sendung mit zwei Probantengruppen erneut vor und untersuchten ihre Reaktionen. Auf dieser Grundlage diskutieren die Aufsätze verschiedene Aspekte, etwa die rhetorischen Strategien der beiden Politiker und ihre "Debattenperformanz", die Wahrnehmung der Kandidaten durch das Publikum, die Beeinflussung des Wahlverhaltens durch das TV-Duell und dem Umgang der Medien mit dem medialen Ereignis. Der Rezensent lobt die Lesbarkeit der Beiträge, die er offensichtlich auch inhaltlich sehr spannend fand, wenngleich vielleicht etwas zu spezialisiert für den "Normalleser".