Scott Thornley

Der gute Cop

Kriminalroman
Cover: Der gute Cop
Suhrkamp Verlag, Berlin 2020
ISBN 9783518470817
Kartoniert, 523 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Karl-Heinz Ebnet und Andrea O'Brien.Detective Superintendent MacNeice ist alles andere als ein gewöhnlicher Ermittler: Er redet mit Vögeln und mit seiner verstorbenen Frau Kate, ohne deswegen eine Psychomacke zu haben. Er ist ein rasend guter Beobachter, lebensklug und vor allem liebenswürdig und empathisch. Sein feines Feeling für Menschen macht ihn zu einem gnadenlos guten Cop, der allerdings auch riskant und unkonventionell arbeitet. Er kann durchaus ruppig werden, wenn man ihn dazu zwingt. Und er hat ein loyales Team um sich herum, allen voran DI Fiza Aziz. Als im Hafen von Dundurn, Ontario, einbetonierte Leichen auftauchen, zwei Biker-Gangs sich bekriegen und ein Mörder erfolgreiche Frauen mit ethnischem Hintergrund jagt, bedeutet das Dauerstress für MacNeice und seine Truppe. Nicht zuletzt deshalb, weil auch Fiza Aziz in den Fokus des Killers gerät. MacNeice läuft zur Hochform auf ...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.10.2020

Ganz schön gewalttätig, dieser Krimi, der im Norden Kanadas spielt, warnt Rezensent Stefan Fischer. Brutale Gangmorde, korrupte Politiker, Drogen, Prostitution, Rassismus, die Gesellschaft zerrissen. Nur die Cops sind hier die guten, vertragen sich und klären "behutsam" auf. "Der gute Cop" ist der zweite Band einer ganzen Reihe, die Autor Scott Thornley um den verwitweten Detective Superintendent MacNeice geschrieben hat, und der erste ins Deutsche übersetzte, erfahren wir von Fischer. Der findet die Gewaltausbrüche manchmal ziemlich unmotiviert, aber wenigstens scheinen in Kanada die Institutionen noch zu funktionieren, atmet er erleichtert auf.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 25.09.2020

Rezensent Kolja Mensing staunt, wie viel sich Scott Thornley in seinem Krimi vornimmt. Eine ganze Welt einzufangen, große Themen, wie Schuld und Sühne, Rache und Ressentiment, Erinnerung und Identität zu wälzen, scheint Mensing ein ziemlich hoher Anspruch zu sein. Der Autor bedient sich dafür zeitlicher Mehrschichtigkeit, einer weit verzweigten Handlung und eines strauchelnden Ermittlers, erklärt Mensing. Außerdem nimmt er sich Zeit, und zwar so, dass Mensing die Bedächtigkeit angesichts der geschilderten brutalen Verbrechen zunächst überrascht. Schließlich aber scheinen die detaillierten Ermittlungen um zwei einbetonierte Leichen und eine Serie von "Hassverbrechen" in Ontario den Rezensenten doch mitzureißen. Für Mensing ein gutes Beispiel für den tradionsorientierten kanadischen Weg in der Thriller-Literatur.