Siegfried Pitschmann, Brigitte Reimann

'Wär schön gewesen!'

Der Briefwechsel zwischen Brigitte Reimann und Siegfried Pitschmann
Cover: 'Wär schön gewesen!'
Aisthesis Verlag, Bielefeld 2013
ISBN 9783895289750
Gebunden, 312 Seiten, 24,80 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Kristina Stella. Die zwischen 1958 und 1971 entstandenen Briefe zeugen von Siegfried Pitschmanns und Brigitte Reimanns Euphorie in der Frühzeit der DDR; sie geben ein authentisches Zeugnis aus der Zeit des "Bitterfelder Weges" und der "Ankunftsliteratur" und berichten vom Leben und Schreiben der Schriftsteller in der noch jungen Republik. Der Band ist illustriert mit Fotografien, die während der gemeinsamen Jahre entstanden. Auch eine Auswahl aus den 54 Zeichnungen, die Siegfried Pitschmann für Brigitte Reimann angefertigt hat, wird hier zum ersten Mal veröffentlicht. In kurzen Zwischentexten liefert die Herausgeberin Informationen, die zum besseren Verständnis der Briefe beitragen. Ein Register gibt Auskunft über die in den Briefen erwähnten Personen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 22.07.2013

Rezensentin Cornelia Geißler hält diesen Briefwechsel für eine "schöne Möglichkeit", sich der Schriftstellerin Brigitte Reimann zu nähern. Denn abgesehen von ihrem großen Roman "Franziska Linkerhand" gibt es doch einiges, weiß Geißler, was einen nicht sofort an dieser Schriftstellerin überzeugt, die sehr am Experiment DDR gehangen hat. Geißler räumt ein, dass nicht alles neu ist in diesem Band, vieles hat sie in anderen Briefwechseln schon gelesen. Trotzdem verfolgt sie mit Interesse, wie sich Reimann ebenso in ihre zweite Ehe (mit Siegfried Pitschmann) stürzt wie in das Arbeiterleben im Braunkohlebergbau der Schwarzen Pumpe in Hoyerswerda. Wobei natürlich den Höhenflügen auf den Fuß Schaffens- und Ehekrisen folgten, eine neue Liebe und ein neues Leben. Hier hat jemand gebrannt, merkt Geißler.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.07.2013

Der Briefwechsel der DDR-Schriftsteller Brigitte Reimann und Siegfried Pitschmann hat Tilman Spreckelsen sichtlich berührt. Die beiden lernten sich in einem Schriftstellerheim kennen, verliebten sich, verließen ihre Ehepartner füreinander und heirateten, es gab Reisen, Krisen, kurze Trennungen, Liebschaften, bis er nach einer ihrer Affären den Schlussstrich zieht, an und für sich nichts Außergewöhnliches, fasst der Rezensent zusammen. Aber bei Liebesbriefen zählt ohnehin mehr, wie geschrieben wird als wovon, erklärt Spreckelsen, und Schreiben können sie beide. Die einzige Kritik des Rezensenten richtet sich an die Edition Kristina Stellas: bei dem Briefwechsel zweier Schriftsteller hätte Spreckelsen wenigstens die wichtigsten Lebensdaten und Publikationen erwartet, wichtig wäre auch gewesen, ihr Verhältnis zu DDR und SED zu kennen, findet er. Deshalb empfiehlt der Rezensent, parallel zu den Briefen die Tagebücher Reimanns zu lesen, die erhellen einiges von dem, was Stella vernachlässigt hat.
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