Georg Lukacs

Georg Lukacs: Autobiografische Texte und Gespräche

Werke, Band 18
Cover: Georg Lukacs: Autobiografische Texte und Gespräche
Aisthesis Verlag, Bielefeld 2005
ISBN 9783895285103
Gebunden, 529 Seiten, 98,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Frank Benseler und Werner Jung unter Mitwirkung von Dieter Redlich. Mit diesem 18. Band, der Georg Lukacs? autobiografische Texte, Gespräche und zwei Briefe enthält, wird die Werkausgabe des ungarischen Philosophen fortgesetzt. Ablesbar ist die intellektuelle und politische Entwicklung eines Denkers, der in seiner Autobiografie "Gelebtes Denken" einmal von sich behauptet hat, daß in seiner Entwicklung "jede Sache die Fortsetzung von etwas" sei und weiterhin dass es keine unorganischen Elemente darin gegeben habe. Die Lektüre dieses Bands der Werkausgabe mit Texten aus sechs Jahrzehnten lässt darüber hinaus auch noch einmal die wechselvolle und schmerzhafte Geschichte der (organisierten) Linken und marxistischen Bewegungen und Parteien von den Anfängen im 20. Jahrhundert bis zum sich bereits abzeichnenden Ende des 'real existierenden Sozialismus? nach der Zerschlagung des 'Prager Frühlings? 1968 sinnlich-plastisch vor Augen treten.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.03.2006

Rezensent Stefan Dornruf gelangt in seiner Besprechung nicht über den Klappentext und eine Stelle im Nachwort hinaus vor lauter Entsetzen über so viel Geschichtsvergessenheit oder fehlender Schulbildung. Lukacs als "einflussreichsten Theoretiker der Neuen Linken" umzudeuten, weil er beispielsweise 1968 ein Memorandum über "Sozialismus und Demokratisierung" verfasst habe, unterschlage einfach, dass Lukacs "bis zum Schluss" Leninist geblieben sei. Der einzige "westliche" Lukacs sei bekanntermaßen der von "Geschichte und Klassenbewusstsein", dem Adorno vieles verdanke. In einer etwas dunklen Schlussfolgerung äußert der Rezensent seinen "Verdacht" , "dass Lukacs posthum und auf einem Schleichweg angedockt werden soll an die Harmlosigkeit der Ex-68er".