Steffen Schroeder

Planck oder Als das Licht seine Leichtigkeit verlor

Roman
Cover: Planck oder Als das Licht seine Leichtigkeit verlor
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783737101561
Gebunden, 320 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Oktober 1944. Mit sechsundachtzig Jahren steht Max Planck vor der schwersten Aufgabe seines Lebens. Der Nobelpreisträger soll ein "Bekenntnis zum Führer" verfassen. Viel hängt daran, denn Plancks geliebter Sohn Erwin, der am Hitler-Attentat vom 20. Juli beteiligt war, sitzt im Todestrakt von Tegel. Planck denkt zurück an frohe Tage und die dunkle Zeitenwende. Gefährten sind im Exil, vor allem vermisst er Albert Einstein. Der forscht in Amerika und widmet sich vielem, besonders den Frauen, allerdings gar nicht seinem Sohn Eduard, der in der Zürcher Heilanstalt Burghölzli mit seinen inneren Dämonen und dem fernen Vater ringt. Max Planck schreibt mit der Schwiegertochter Nelly Gnadengesuche für Erwin; dieser entdeckt die Weite des Daseins in einer Gefängniszelle. In der Berliner Reichskanzlei träumt Adolf Hitler vor einem Gemälde. Und Eduard Einstein erkennt, was die Welt im Innersten zusammenhält, während sein genialer Vater das Doppelspiel seiner russischen Geliebten nicht einmal ahnt. Steffen Schroeder erzählt von der Freundschaft zwischen Max Planck und Albert Einstein, vom Verhältnis berühmter Väter zu ihren Söhnen, von der Liebe in aufgewühlten Zeiten. Und davon, wie die Musik von Johannes Brahms alles miteinander verbindet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.08.2022

Rezensent Thomas Combrink lobt die Ausgewogenheit zwischen literarischer, fantastischer Ausgestaltung und dokumentarischer Faktentreue in Steffen Schroeders Roman über den Widerständler Erwin Planck und dessen Kreis. Wie sich der Autor in seine Figuren, ihre Wahrnehmung und ihr Empfinden hineinversetzt, sicherlich ein schmaler Grat, scheint Combrink gelungen. Ebenso überzeugend findet er, wie Schroeder zwischen den Figuren unerwartete bzw. wenig bekannte Zusammenhänge herstellt, so zwischen Planck und einem Wärter in Tegel. Dass dem Buch eine lange Recherche vorausging, wie der Rezensent weiß, verleiht dem Ganzen für Combrink durchaus Glaubwürdigkeit, sodass der Roman für ihn als legitime Erweiterung der historischen Tatsachen durchgeht.
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