Theodor W. Adorno

Vorträge 1949-1968

Nachgelassene Schriften. Abteilung V: Vorträge und Gespräche. Band 1
Cover: Vorträge 1949-1968
Suhrkamp Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783518587317
Gebunden, 786 Seiten, 58,00 EUR

Klappentext

Als Theodor W. Adorno 1949 aus dem amerikanischen Exil nach Deutschland zurückkehrte, nahm er nicht nur seine Lehr- und Forschungstätigkeit an der Frankfurter Universität sowie am Institut für Sozialforschung wieder auf, sondern machte sich alsbald als öffentlicher Intellektueller einen Namen. Adornos beachtlicher Einfluss auf die Debatten der Nachkriegszeit verdankte sich auch seinen außeruniversitären Vorträgen, in denen er pointiert zu den verschiedensten gesellschaftlichen Entwicklungen Stellung nahm. Der Band versammelt 20 dieser Vorträge, die er zwischen 1949 und 1968 gehalten hat. Das Spektrum der Themen ist breit: Es geht um das Suchtpotential von Prousts Prosa und um die Kompositionstechnik von Richard Strauss, um Fragen des Städtebaus und der Pädagogik, um Aberglauben und Antisemitismus, um die autoritäre Persönlichkeit und den neuen Rechtsradikalismus.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 02.11.2019

Gerhard Schweppenhäuser liest Theodor W. Adornos aus Tonaufzeichnungen und Notizen rekonstruierten Vorträge als Einführung in Adornos Werk durch den Meister selbst. Ob Adorno amerikanische und deutsche Kultur vergleicht oder über Städtebau nachdenkt, immer sind die Ausführungen für Schweppenhäuser anregend und oft weiterhin aktuell, wie etwa im Vortrag über Rechtsradikalismus. Das Schöne ist für ihn Adornos beständiger Aufklärungswille, der sich in seiner zugänglichen Diktion äußert, so Schweppenhäuser. Der analytische Vorsprung der kritischen Theorie vor der Systemtheorie wird für ihn beim Lesen der Texte außerdem deutlich.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.10.2019

Rezensent Wolfgang Matz fühlt sich aufs Schönste zum Weiterdenken angeregt mit Adornos Vorträgen aus den Jahren 1949-1968, darunter den klugen Gedanken zum Aberglauben, zu Richard Strauss, zum Städtebau und zum neuen Rechtsradikalismus. Reizvoll findet Matz den Ton des Improvisierten in diesen Vorträgen vor außeruniversitärem Publikum oder im Radio. Erstaunt ist er über die Zeitenthobenheit von Adornos Überlegungen. Wehmut beschleicht ihn angesichts des durchgehend hohen Reflexionsniveaus. Überforderung pur, so Matz, aber was für ein Genuss!
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