Thomas Rosenboom

Tango

Roman
Cover: Tango
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2005
ISBN 9783421057884
Gebunden, 152 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Marlene Müller-Haas. Han fängt an, Tango zu tanzen, weil er noch nie geküsst hat. Ausgestattet mit dem Rat, fordere niemals eine Dame auf, die deinen Blick nicht erwidert, besucht er schließlich einen der Salons Amsterdams. Er blamiert sich schrecklich, so dass er am Ende alleine und in sich gekehrt zwischen den Paaren tanzt. Doch dann tanzt Esther mit ihm. Der Roman erzählt die Liebe von Esther und Han. In einem Wechsel von Anziehung und Zurückweichen entwickelt sich eine Leidenschaft. Am Ende verliert Han Esther, weil er sich zu sehr an sie hängt. Er hat zwar seinen Konkurrenten besiegt, doch mit dieser Frau kann er nicht Schritt halten.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.09.2005

Martin Zingg will nicht recht mit seiner Meinung über Thomas Rosenbooms neuen Roman herausrücken. So beschränkt er sich zunächst auf die Liebesgeschichte zwischen der jungen Kellnerein Esther und dem Mittvierziger Han. Han kennt sich nicht aus mit dem Leben um Allgemeinen und den Frauen im Speziellen. Um dies zu ändern, belegt er einen Tangokurs, und ausgerechnet die erfahrene und selbstbewusste Esther wählt ihn zum Partner. Sie ver- und entlieben sich, verflossene Männer tauchen auf, und am Ende scheitert der Protagonist an seinem Glück wie der "Schwan, der immer auf den Amsterdamer Grachten dümpeln muss, weil er nicht wegfliegen kann", sinniert der Rezensent. Lobende Worte findet Zingg dann doch noch, und zwar für die "elegante" Übersetzung von Marlene Müller-Haas.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.08.2005

Ziemlich ungerührt zeigt sich Rezensentin Bettina Ehrhardt von diesem Roman, in dem Thomas Rosenbooms einen 45-jährigen Mann auf dem Tanzparkett spät die Leidenschaft entdecken lässt. Die "Gleichsetzung" von Tango und Liebe sorge vielleicht für allerlei Doppeldeutigkeit, gesteht die rezensentin zu, besonders lang trage sie aber nicht: Alle "Schubladen des Genres" werden von Rosenboom aufgezogen und so manches "Klischee" ans Licht gezerrt, schimpft die Rezensentin,. Und sie wurde das Gefühl nicht los, den niederländischen Autor, der diesen Roman als Auftragswerk des holländischen Buchhandels verfasst hat, habe im Lauf der Geschichte die "Lust" an seinem eigenem "Plot" verlassen. Nach einem recht gelungenen "leichten und witzigen" Anfang wird der Roman zunehmend "zerfahrener, geschwätziger, hölzerner", bedauert Ehrhardt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.03.2005

Sehr geschickt, findet Rezensentin Gisa Funck, bediene sich Thomas Rosenboom der Metaphern, die das weite Feld des Tango bereithält, um die Geschichte des weltscheuen Chemikers Han und der sexuell fordernden Esther zu erzählen, bei der am Ende die Rollen von Verführerin und Verführtem durcheinander geraten. Funck zieht den Hut vor der handwerklichen Konsequenz des Autors, räumt aber auch ein, dass Rosenboom nicht immer am Klischee vorbeikomme. Aber das mag auch an der Konsequenz liegen, mit der er "zwei gegensätzliche Lebensmodelle" kontrastiert. Aber die "etwas überdeutlichen Kontraste" mag sie ihm gern verzeihen, denn seine Liebesgeschichte hält sie für "unprätentiös erzählt und rasant-spannend".
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