Tom Standage

Der Türke

Die Geschichte des ersten Schachautomaten und seiner abenteuerlichen Reise um die Welt
Cover: Der Türke
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2002
ISBN 9783593366777
Gebunden, 224 Seiten, 21,50 EUR

Klappentext

"Der Türke": Ein uhrwerkbetriebener Automat, der illustre Zeitgenossen wie Benjamin Franklin, Katharina die Große und Napoleon im Schachspiel besiegte. War er ein mechanisches Wunderwerk, eine erste Künstliche Intelligenz oder doch nur fauler Zauber? Tom Standage rekonstruiert die überaus spannende Geschichte dieses legendären Schachautomaten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.03.2003

An den Höfen des ausgehenden 18. Jahrhunderts war er eine Sensation, und auch Rezensent Nico Bleutge ist von ihm fasziniert: dem "mechanischen Türken", dem ersten und offensichtlich sehr erfolgreich spielenden Schachautomaten. Der Wissenschaftsjournalist Tom Standage schütte in seinem Buch nicht nur ein wahres Wunderhorn an zeitgenössischen Berichten, Legenden, Anekdoten und Hypothesen aus, er verliere sich dabei auch "weder in den Niederungen des Klatsches noch in den kargen Gefilden wissenschaftlicher Terminologie". Man erfahre, was die Zeitgenossen spekulierten, ob der edel betuchte mechanische Mann Napoleon und Benjamin Franklin bezwingen konnte und auch, was denn nun eigentlich sein Geheimnis war - das aber, wie es sich gehört, erst ganz zum Schluss. "Einzig die Übersetzung", bedauert Bleutge, "mutet an einigen Stellen genauso hölzern an wie die Armbewegungen des Schach spielenden Türken."
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.12.2002

Wolfram Runkel hat mit großer Spannung das Buch über den "Türken", einen legendären Schachautomaten, der im 18. Jahrhundert am Hof Kaiserin Maria Theresias konstruiert wurde, gelesen. Die "letzten Geheimnisse" werden mit dieser Studie gelüftet, so der Rezensent fasziniert, und er lobt den englischen Autor dafür, wirklich alle Quellen dieses viel beschriebenen Phänomens bis hin zum "kleinsten Artikel" in der unbekanntesten Zeitung ausgewertet zu haben. Es erstaunt und beeindruckt ihn, dass obwohl Standage das Geheimnis des Schachautomaten nur Stück für Stück preisgibt, dennoch die Spannung nicht nachlasse. Dazu lobt er das Buch als "flott geschrieben" und attestiert dem Thema eine anhaltende Aktualität.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.10.2002

Die Geschichte des Schachcomputers reicht zurück in die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts, weiß der Rezensent (Kürzel: "upj") nach der Lektüre von Tom Standages Buch. Standage, studierter Maschinenbauer und Computerwissenschafter, erzählt darin nach Angaben des Rezensenten von den Vorfahren der heutigen Schachcomputer. Wie er ausführt, konstruierte der Aristokrat Wolfgang von Kempelen 1769 den ersten Schachautomaten - einen großen Apparat, auf dem ein in orientalische Gewänder gekleideter Spieler saß. Der "Türke", wie die aufsehenerregende Apparatur sofort genannt wurde, regte auch gleich eine hitzige Debatte über die Frage an, bis zu welchem Grad Maschinen die menschliche Fähigkeit zur rationalen Schlussfolgerung besitzen oder nachahmen konnten. Standage schreibe in guter englischer Tradition, lobt der Rezensent: "Sachkenntnisse verbunden mit publizistischem Können."