Wei Hui

Marrying Buddha

Roman
Cover: Marrying Buddha
Ullstein Verlag, Berlin 2005
ISBN 9783550086205
Taschenbuch, 287 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Susanne Hornfeck.Coco, die schöne und eigenwillige Asiatin, steht im Mittelpunkt auch dieses Romans von Wei Hui. Sie verlässt Shanghai und zieht nach New York, wo sie in Manhattan dem Japaner Muju begegnet, mit dem sie eine tiefe Leidenschaft verbindet. Bald tritt jedoch der reiche und glamouröse New Yorker Nick in ihr Leben, und ihre Beziehung zu Muju gerät in Gefahr. Sie flüchtet zurück nach China, auf eine kleine chinesische Insel - den Ort ihrer Geburt -, und findet hier endlich den lang ersehnten inneren Frieden. Doch als sie nach Shanghai zurückkehrt, lassen Muju und Nick nicht lange auf sich warten. Und Coco kann sich wieder nicht entscheiden - ist beiden Männern leidenschaftlich zugetan. Und als sie nach der Abreise der beiden meint, endlich ihren Frieden wiedergefunden zu haben, ist sie schwanger. Doch von wem? Von Muju? Oder vielleicht doch von Nick?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.10.2005

"Ein gewisses Etwas" bescheinigt der Rezensent Ijoma Mangold diesem Roman. Nicht nur ob der Schönheit der Chinesin Coco, sondern auch ob ihrer immerwährenden Hin- und Hergerissenheiten zwischen den zwei Polen der Existenz, der rauschenden "vita activa" und der gepflegt entspannten "vita contemplativa". Zwar liebäugele sie immer wieder mit der uralten Weisheit des Buddhismus, die die Bedürfnislosigkeit zum höchsten Gut erklärt, doch auf Dauer sei sie nicht in der Lage, darunter etwas anderes als Leblosigkeit zu verstehen. Da sie mit ihrer Schöpferin Wei Hui einiges gemeinsam hat, wie der Rezensent erklärt, nämlich ein unbequem frivoles Buch geschrieben zu haben, zieht auch sie, da sie von der chinesischen Gedankenaufsicht schikaniert wird, von Shanghai nach New York (das Shanghai im Grunde sehr ähnlich ist), verliebt sich in einen Japaner, wird schwanger und kann doch dadurch der Stabilität entrinnen, dass sie nicht weiß, ob das Kind von ihm ist. "Liebenswürdig" findet der Rezensent an Coco, "dass sie die Frage, wie man leben soll, zwar stellt, aber jede dogmatische Antwort darauf als zu kleinmütig zurückweist", schließlich gehe es ihr um den "praktischen Lebensvollzug". Und der komme um Widersprüche nicht herum. Gott sei Dank, denn "je mehr Widersprüche ein Leben integriert, desto voller ist es. Kohärent ist nur der Tod."
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