Werner Lutz

Hügelzeiten

Erzählung
Cover: Hügelzeiten
Verlag Im Waldgut, Frauenfeld 2000
ISBN 9783729402898
Gebunden, 82 Seiten, 14,32 EUR

Klappentext

Ein Mensch aus der Stadt verzieht sich in die Voralpen, in ein Haus wie ein abgestorbener Baum. Dieses Haus, und nach und nach dessen Innenleben, später die Umgebung, die Wiesen, die Hänge, werden zur Hülle des Körpers. Dieser Körper beginnt in der Folge ein neues Eigenleben, die alten Perspektiven verblassen und neue Lebenslinien tun sich auf. Zum Beispiel, wenn der Mann in einer alten Monatszeitschrift ein Foto der Eleonore Duse sieht, verliebt er sich prompt in den ehemaligen Star - "sie lebte nun bei mir. Ich legte Blumen zwischen die Seiten der Zeitschrift, je nach Saison verschieden, eine Margerite, eine Malvenblüte, ein Efeublatt."

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.06.2001

Die Reflexionen des Protagonisten in Werner Lutz Erzählung - ein alter Mann, der in einem einsam gelegenen Berghof lebt - gemahnen Beatrice Eichmann-Leutenegger an Adalbert Stifter. Trotzdem hat Werner Lutz' Sammlung von Miniaturen, untergliedert in zweiundvierzig Kurzkapiteln, für die Rezensentin eine ganz eigene Qualität. Kleines dürfe hier bedeutend sein, das Vergangene verstörend gegenwärtig, was der Erzähler, den die Rezensentin als alter ego des Autors identifiziert, unaufgeregt berichtet. Für Eichmann-Leutenegger ist das "bedachtsame Prosa, schön in einem tieferen Sinn, aber dennoch nicht völlig dieser Zeit enthoben". Nur selten gleite die stupend animistische Anschaulichkeit von Klängen, Gerüchen und Bildern in Manierismus ab, und der weise Mann, schreibt die Rezensentin, erscheint trotz aller Kontemplation stets als Mensch aus Fleisch und Blut.
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