William Maxwell

Sie kamen wie die Schwalben

Roman
Cover: Sie kamen wie die Schwalben
Zsolnay Verlag, Wien 2001
ISBN 9783552049963
Gebunden, 200 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Dora Winkler. Die ungleichen Brüder Bunny und Robert rivalisieren jeder auf seine Art um die Liebe ihrer Mutter Elizabeth. Als Elizabeth bei der Geburt des dritten Kindes stirbt, ist das Glück der Kindheit für die Brüder mit einem Schlag zerbrochen. William Maxwell zeichnet aus der Sicht der Kinder und ihres Vaters das stille Porträt einer Frau, die mit ihrer Liebe dem Leben ihrer Familie einen Sinn gab.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.06.2001

Schon das Vorwort hat die Rezensentin beeindruckt: Der Versuch des Autors, seiner Vergangenheit habhaft zu werden, bildet ein in ihren Augen "eindrucksvolles Porträt des Dichters als junger Mann." Um das Vergangene aber kreist auch der Roman. Dem Autor, schreibt Manuela Reichart, sei es zu tun "um die seltsamen Wege, die die Erinnerung nimmt, um die Suche nach der Vergangenheit, wie sie gewesen sein könnte". Die Genauigkeit und das Einfühlungsvermögen, mit denen hier aus der Sicht eines Kindes erzählt und eine amerikanische Familie am Anfang dieses Jahrhunderts beschrieben wird, findet sie derart bemerkenswert, dass sie sich fragt, inwieweit der Autor uns da seine eigene Geschichte auftischt, als "Roman-Denkmal für seine Mutter".
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.05.2001

Michael Schmitt sieht in dem 1937 erschienen Roman des amerikanischen Autors zugleich die Geschichte seiner Entstehung enthalten und stellt doch fest, dass es Maxwell nicht um "Authentizität" der Ereignisse geht. Dankbar nimmt er zur Kenntnis, dass es sich bei dem Buch - eine Familiengeschichte, in der die Mutter stirbt und die zurückbleibenden Söhne und der Vater mit ihrem Verlust kämpfen - nicht um ein Stück "stammelnder Trauerarbeit" handelt, auch wenn das Vorwort, das Maxwell der Neuauflage vorangestellt hat, deutlich mache, dass dieser Roman aus "Erinnerungen" entstanden ist. Der Rezensent preist den "konsequenten" Aufbau des Romans und lobt die sprachliche "Ökonomie", wobei er die eigentliche "Mitte des ganzen Romans" im Verstummen des jüngsten Sohnes Bunny entdeckt hat.