Wolfgang Zdral

Die Hitlers

Die unbekannte Familie des Führers
Cover: Die Hitlers
Campus Verlag, Frankfurt 2005
ISBN 9783593374574
Gebunden, 257 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Wolfgang Zdral bietet in seinem Buch erstmals eine vollständige Darstellung der gesamten Familie Hitler. Basierend auf teils unbekannten Quellen und Interviews mit Zeitzeugen und Nachfahren rekonstruiert er die Chronik einer zerrissenen und gestörten Familie. Hitler weist seine Verwandten ab, bewegt seine Schwester zur Namensänderung und wird vom Neffen erpresst. Das Buch deckt die Selbstinszenierung Hitlers auf, der nie als Mensch mit familiären Beziehungen erscheinen wollte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.10.2005

Alexander Kluy bemerkt kühl, dass Wolfgang Zdrals Biografie der Familie Adolf Hitlers wenig zum "Erkenntnisgewinn" über das Bild des Diktators beisteuert. Man erfahre zwar Einiges über die angloamerikanische Verwandtschaft Hitlers, die bisher unbekannt gewesen sei, der Biograf schließe damit aber allenfalls "Lücken" die "keine sind", so der Rezensent unbeeindruckt. Er gesteht dem Autor aber immerhin zu, "flott und eingängig" zu schreiben, auch wenn er manches etwas "überpointiert" findet und den Stil Zdrals als stellenweise "zu sorglos und magazinlastig" kritisiert. Alles in allem ermögliche diese Familienbiografie keinen "neuen Zugang" zum Innenleben Hitlers und kann deshalb kaum das Interesse des Rezensenten erregen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.10.2005

Eher gemischte Gefühle löst diese Biografie der "unbekannten Familie des Führers" von Wolfgang Zdral bei Rezensent Klaus A. Lankheit aus. Da kommen ihm zunächst beliebte Themen wie Hitlers Sekretärin, Hitlers Ufos, Hitler und die Frauen, Hitler als Steuerhinterzieher, als Homosexueller in den Sinn. So schlimm findet er Zdrals Arbeit dann aber doch nicht, bietet sie doch "viele neue oder wenig bekannte interessante biographische Details", etwa zu Hitlers Halbbruder Alois, zu Halbschwester Angela, Schwester Paula sowie seinen Neffen Patrick William. Den Biografien der Verwandten stelle Zdral einführende Kapitel zur bereits bekannten Familiengeschichte und zum Persönlichkeitsbild Hitlers voran. Etwas bedauerlich findet Lankheit, dass der Autor hier "nicht die gleiche Sorgfalt" erkennen lasse wie bei den folgenden Biografien. Zuletzt schlägt beim Rezensenten doch wieder die Skepsis gegenüber dem ganzen Vorhaben durch: "Überhaupt bedienen solche Themen wohl eher ein voyeuristisches Bedürfnis, wobei sich kommerzielle Interessen hinter dem Anspruch von Aufklärung und Aufarbeitung allzuleicht verstecken lassen."
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.04.2005

Birgit Weidinger äußert sich in ihrer knappen Kritik positiv über dieses Buch, das den familiären Hintergrund Adolf Hitlers ins Auge fasst. Sie lobt den Band als "faktenreiche, nüchterne Recherche", die durchaus zu "amateurpsychologischen Kurzschlüssen" animieren könnte. Insgesamt aber leistet das Buch einen Beitrag dazu, sich der Antworten auf die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass die deutsche Bevölkerung diesem "charakterlich schwachen" Menschen zujubelten, "bewusst zu bleiben", so Weidinger anerkennend.
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