Yishai Sarid

Schwachstellen

Roman
Cover: Schwachstellen
Kein und Aber Verlag, Zürich 2023
ISBN 9783036950167
Gebunden, 288 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama. Leicht war es nie: Sivs Vater ist ständig pleite, seine Mutter geht mit einem Arzt fremd und seine jüngere Schwester ist in die Drogensucht abgerutscht. Auch bei den Frauen kann er nicht punkten. Aber als professioneller Hacker - der Beste und Begehrteste in seinem Fach - wird er auf Händen getragen. Seine Aufträge in Israel und im Ausland werden politisch immer brisanter. Als er in einem europäischen Land ein Abhörsystem für Mobiltelefone installieren muss, um Regimekritiker ausfindig zu machen, kommen bei ihm erste ethische Skrupel auf. Einerseits redet er sich ein, nur seinen Job zu erfüllen - und andererseits kann er es immer weniger lassen, Sicherheitslücken von Smartphones mehr und mehr auch für private Zwecke zu nutzen …

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 22.12.2023

Rezensent Tobias Gohlis liest mit "Schwachstellen" einen faszinierend und zugleich verstörend realistischen Thriller über eine "fragile Gesellschaft zwischen Sicherheitsbedürfnis und Paranoia". Packend beschreibt Yishai Sarid, wie diese Paranoia zu Überwachung und Gewalt führt, Gewalt, die durch das Sicherheitsbedürfnis legitimiert und durch Technologie entpersonalisiert wird. Ob der israelische Rechtsanwalt und Ex-Nachrichtenoffizier hier die erschreckende Wirklichkeit schildert, oder doch ein wenig übertreibt, bleibt unklar, so Gohlis, tut aber auch nicht wirklich was zur Sache. So oder so hat Sarid einen Roman geschrieben, der aufrüttelt und beunruhigt - im besten Sinne.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 14.10.2023

Yishai Sarif erzählt in seinem Roman von dem jungen Hacker Siv, der sich von einem israelischen Unternehmen anwerben lässt, um Cyberattacken durchzuführen. Autokraten und Diktatoren sind die Kunden, den jungen Siv scheint das nicht zu stören, erzählt Rezensentin Sigrid Brinkmann, zu stolz ist er auf seine Fähigkeiten. Am Ende gehen ihm alle Hemmungen verloren, er spioniert er nicht nur seine Schwester aus, sondern tötet auch den Mann, der sie aushält. Ein "finsterer Roman", der zeigt, wie leicht einsame Menschen manipuliert werden können.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.09.2023

Wenig begeistert ist Sandra Kegel von Yishai Sarids Krimi, der sich, wie vorherige Bücher des Autors, um den Kampf gegen ein Monster dreht: in diesem Fall die Künstliche Intelligenz. Der Protagonist Siv arbeitet als Programmierer und wird von einer mysteriösen Firma angestellt, die ihn in dunkle Machenschaften verwickelt. Die Arbeit entwickelt sich, so Kegel, zu einer Obsession, was auch mit Sivs persönlicher Geschichte zu tun hat: Es geht um Datenspionage, lernen wir, bald auch mit einer geopolitischen Schlagseite, was Kegel für wenig glaubwürdig hält. Ambivalenz sei keine Stärke des Romans. Besonders kritisiert die Rezensentin jedoch, dass die rapide Entwicklung im KI-Bereich dazu führt, dass das Buch bereits bei seinem Erscheinen veraltet wirke.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de