Letzten Freitag gab es auf dem
Tahrir-Platz eine Demonstration von Islamisten, die
mehr Teilnehmer anzog als die Demonstrationen der jungen Demokraten, die die Revolution angeführt hatten. In welche Richtung Ägypten gehen wird, ist noch völlig unklar. Einige Kilometer weiter massakrieren
Gaddafi und
Assad ihre Bevölkerung. Gott sei Dank steht für die ägyptische Staatszeitschrift
Al-Ahram eine Riege angloamerikanischer Kommentatoren bereit, die von all diesen Vorgängen abgelenkten Ägypter daran zu erinnern, was ihr Hauptproblem ist:
Israel.
Israel ist
so böse, dass es sogar schuld am
Massaker in Norwegen ist,
behauptet der kanadische Journalist
Eric Walberg. "Israels kriminelle Aktivitäten haben den Killer
inspiriert. ... Breivik brüstet sich, er sei Teil eines Schattennetzwerks von Kreuzrittern, das 2002 in London entstanden sei und über ganz Europa verbreitet sei. Es gibt keinen Zweifel, dass
israelische Agenten mit diesen Kreuzrittern zusammenarbeiten, sie vielleicht sogar zu terroristischen Aktivitäten drängen."
Weitere Artikel: Der britische Journalist
Stuart Littlewood beschreibt Britannien als Pudel
Amerikas, das wiederum der
Pudel Israels sei: "Das American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) hat den amerikanischen Kongress derart im Würgegriff, dass die Interessen des zionistischen Regimes
zuerst kommen."
William A. Cook, Literaturprofessor in Kalifornien,
geißelt "Israels Übernahme der
griechischen Regierung", weil Griechenland keine Schiffe Richtung Gaza auslaufen lässt: "Wahrscheinlich ist
nichts so bedrohlich wie diese unverhohlen feindliche Tat einer ausländischen Nation gegen eine andere." Der amerikanische Rechtsanwalt
Curtis Doebbler ruft den Ägyptern, die die Unverschämtheit hatten, gegen das
eigene Regime zu rebellieren, in Erinnerung: "Die
israelische Aggression gegen das palästinensische Volk ist die älteste ungelöste massive Menschenrechtsverletzung auf der internationalen Agenda." Schließlich
beschreibt der amerikanische Soziologe
James Petras hingebungsvoll die USA und Israel als
neu-
kolonialistische Strippenzieher.