Sehr zornig
zeigt sich Rüdiger Suchsland darüber, dass Arne Birkenstocks Dokumentarfilm über den Kunstfälscher
Wolfgang Beltracchi von den Redaktionen gar nicht erst den Film-, sondern den
Kunstkritikern zugeschoben und wohlfeil "wie eine Fortsetzung des Plädoyers der Verteidigung" behandelt wird: "Die Journalisten, die über Kunst und Galerien und die Kunstszene berichten, nagen an den Knochen, die von diesen reich gedeckten Tafeln abfallen. ... Dass sie sich diese nicht verscherzen wollen, dass sie sogar etwas tun, um ihre Position zu verbessern, oder vielleicht mal selbst ein
hübsches Gutachten oder einen Katalogaufsatz zu schreiben, oder einen Kuratorsessel zu wärmen, kann man ihnen noch nicht einmal unbedingt verdenken. Auch wenn es nicht hübsch aussieht." Ursache dafür sei "letztlich das auf den Hund gekommene
Selbstverständnis der Kritik. Von uns allen natürlich. Denn Filmkritiker sind nicht besser. Viele von uns verraten die Profession genauso schnell, wenn es mit Macht und Geld gelohnt wird."