Mit einer
Facebook-
Statusmeldung ist es Leonard Campanello, dem Polizeichef in Gloucester, Massachusetts gelungen, in den eine weite Kreise ziehende Debatte über den
Krieg gegen Drogen anzustoßen: Und zwar versprach er jedem
Heroinsüchtigen, der sich mit seinem Drogenbesteck bei der Polizei in Gloucester meldet und um Hilfe bittet, dass er nicht angeklagt, sondern behandelt wird. Im
Boston Magazine bietet Chris Sweeney einen ausgiebigen Einblick in die Hintergründe, die zu dieser unorthodoxen Entscheidung - zu der er eigentlich nicht befugt ist - geführt haben und welche Folgen sie hat: "Einige Kritiker fragten Campanello, was er tun würde, wenn jemand
mit vier Kilogramm Heroin in seine Wache käme und nach einer Behandlung verlangte - würde er ihn denn wirklich nicht festnehmen? ... "Was juckt"s mich", schoss Campanello zurück, "Wir werden die vier Kilo an uns nehmen und damit
von der Straße fernhalten und den Kerl in Behandlung geben."... Was das Gesetz betrifft, wenn es nach ihm ginge, verlangen die Reaktionen auf seine Ankündigung - Millionen Views auf
Facebook, ein Stapel ermutigender Briefe auf seinem Schreibtisch und eine wachsende Zahl von Freiwilligen - dringend danach, den Krieg gegen Drogen in seiner bisherigen Form zu beenden. Überdies ist er überzeugt, dass weitere Polizeiwachen ihm
massenhaft folgen werden, wenn es ihm gelingt, die Basis dafür zu legen, dass die Polizei Sucht
wie eine Krankheit und weniger wie eine rechtliche Angelegenheit auffasst."