Magazinrundschau - Archiv

Philadelphia

2 Presseschau-Absätze

Magazinrundschau vom 20.01.2015 - Philadelphia

Im März 1971 brachen Unbekannte in ein FBI-Büro in Pennsylvania ein und stahlen Dokumente, die belegten, dass der Geheimdienst amerikanische Bürger überwachte. Als sich im vergangenen Jahr John und Bonnie Raines zu dem Einbruch bekannten, wurden sie von der Öffentlichkeit als Helden gefeiert. Steve Volk porträtiert das Ehepaar, das bei öffentlichen Auftritten die Parallelen zu den Enthüllungen von Edward Snowden hervorhebt und hofft, dass auch ihm eines Tages die gebührende Würdigung zuteil wird: ""Ein Land, das sich von Angst regieren lässt, ist ein schlecht regiertes Land", sagt John. "In den Fünfzigern und Sechzigern waren wir ein von Angst regiertes Land. Die Angst damals lautete Kommunismus. Er war überall. Und wenn ein Politiker als nachgiebig gegenüber dem Kommunismus galt, dann war seine Karriere vorbei. Deshalb mussten wir tun, was wir getan haben. Heute scheint mir dasselbe zu passieren. Als Politiker kannst du dich nicht mit der NSA anlegen. Du kannst nicht verurteilen, was FBI und CIA treiben - und wovon wir dank Snowden wissen. Denn wenn es wieder einen Anschlag geben sollte, dann ist deine Karriere vorbei. Wir sind heute ein schlecht regiertes Land, glaube ich.""

Magazinrundschau vom 19.11.2013 - Philadelphia

Religiöser Wahn tötet auch in westlichen Gesellschaften noch Menschen. Das Ehepaar Herbert und Catherine Shaible steht in Philadelphia wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht, weil zwei ihrer Söhne an unbehandelten Krankheiten gestorben sind. Sie sind Mitglieder des First Century Gospel, einer strengen christlichen Gemeinde, die die Einnahme von Medikamenten verbietet und sogar Sicherheitsgurte und Brillen als Vertrauensbruch gegenüber Gott ablehnt. Robert Huber gewährt einen Einblick in die Weltanschauung der First Century, nach der Gott die alleinige Macht hat - und die Schuld doch immer beim Menschen liegt, wie Pastor Clark erklärt: "'Gottes Heilungskräfte waren wegen eines spirituellen Mangels bei Herb und Catherine beeinträchtigt. Das könnte an allem Möglichen gelegen haben, von einer falschen Einstellung bis zu ehebrecherischen Gedanken, irgendetwas erlaubte es Satan, das Leben der Kinder zu nehmen. Dessen sind sich Herb und Catherine sehr wohl bewusst.' Mit anderen Worten: die Shaibles sind selbst schuld am Tod ihrer Kinder - aber nicht, weil sie nicht mit ihnen zum Arzt gegangen sind, sondern weil in ihrer Beziehung zu Gott etwas fehlte."
Stichwörter: Gospel, Medikamente