Presseschau-Absätze
Suchwort: "Mccarthy"
Rubrik: Efeu, Stichwort: Apokalypse - 3 Presseschau-Absätze
Efeu 14.06.2023 […] Der Schriftsteller Cormac McCarthy ist gestorben. Wieland Freund verabschiedet sich in der Welt von einem wortkargen, zurückgezogenen Zauderer mit der modernen Welt. Ein Eremit war er zwar nicht, "er war einfach ein Mann von stählernem Desinteresse an allem, was nicht existenziell war. ... Selbstdeutungen waren ihm zuwider, psychologischer Realismus auch." Bei McCarthy "geschieht, was geschieht, und […] eben auch McCarthys herrliche Prosa, die sich, oft in Gestalt von Naturbeschreibungen, wie ein Himmel über die staubige Straße der Handlung wölbt: Sätze von gewaltiger Schönheit, voller Bilder."
McCarthy "war ein Schriftsteller der Einsamkeit", schreibt David Hugendick auf ZeitOnline. Seine "Prosa zielte meist auf das Unheimliche", sein "Werk ist besessen von der Weltverfinsterung und der Verdammnis […] die Wüste, die Wälder von Tennessee und die Küste von Louisiana." Dort beschwor er "ein mythisches Gelände herauf, das dem seines literarischen Ahnen William Faulkner in vielem ähnelte. Dort fand McCarthy Platz für seine Seelengeografie des Menschen, keinen letztlich behaglichen Existenzialismus, sondern Verrohung, Nihilismus, die Gluthitze und die Todeskälte. ... Aber immer las man die Trauer, immer […]