Presseschau-Absätze
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Rubrik: Efeu - 5712 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 440
Efeu 04.06.2024 […] Symphony Orchestra unter dem Taktstock von Oksana Lyniv Jevhen Stankovychs "Kaddish Requiem 'Babyn Jar'" aufgeführt. Das 2016 uraufgeführte Stück "ist ein tönendes Monument des historischen Grauens", schreibt Ljubiša Tošić im Standard. Von den Musikern verlangt es "Nuanciertheit im Diskreten ebenso wie drängend umgesetzte Dramatik. Hier treten die Schatten der Toten anklagend hervor und begehren nach einem […]
Nineties-Klassentreffen in Berlin: Beth Gibbons, die frühere Sängerin von Portishead, gab eines ihrer äußerst seltenen Konzerte. Und es war intensiv, aufwühlend. "Plötzlich ist alles wieder da", schreibt Laura Ewert auf Zeit Online: "Das Versprechen von Zukunft. Die Enge der großen Freiheit. ... Und die Traurigkeit, diese gottverdammte Traurigkeit, die einen von den anderen zu unterscheiden schien […] Da weinen die Ersten schon." Gibbons' "Ton hat seine eigene, himmlische Frequenz und Reiseflughöhe, man hört nicht einmal die Spur der Membranen und Atemwege, durch die er vermutlich hindurchmuss", schreibt Joachim Hentschel in der SZ. "Ihr Gesang klingt, als wäre er gerade eben mit bereits größtmöglicher Schwermut auf die Welt gekommen, ein zeitentrückter Blues mit großem, dunklem Augenaufschlag."
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Efeu 03.06.2024 […] europäischen Literatur der Gegenwart, faszinierend in ihrer einzigartigen Mischung aus Introspektion und Obsession, hin- und hertaumelnd zwischen der Gewalt der Metaphysik und der Metaphysik der Gewalt", schreibt Hubert Spiegel in der FAZ: "Was Burnside schrieb, war von berührender Zartheit und verstörender Intensität." Er "umkreiste in seinem literarischen Werk häufig die Widersprüche der menschlichen Natur […] bevölkern. Noch in seinem späten Roman 'Über Liebe und Magie' kam Burnside auf seine frühe Drogensucht und Aufenthalte in der Psychiatrie zurück." Ganz bei sich war Burnside "allein in der Natur", schreibt Roman Bucheli in der NZZ. "Sei es im Gedicht, wo er das Wunder der Schöpfung mit dem Zauber der Sprache noch einmal erschuf, oder sei es, wenn er im Garten saß und ins Weite sah: dahin, wo alles herkommt […] "Vienna" (Standard) und neue Krimis, darunter Ashley Kalagian Blunts "Die Dahlien-Morde" (FAZ). Mehr ab 14 Uhr in unserer aktuellen Bücherschau.
In der online nachgereichten Frankfurter Anthologie schreibt Peter-André Alt über "In der abendlichen Sonne" von Franz Kafka.
"In der abendlichen Sonne
sitzen wir gebeugten Rückens ..." […]
Efeu 01.06.2024 […] Anspruch ist er zu einem weltlichen Heiligen geworden, der sich für die Literatur geopfert hat", schreibt Willi Winkler in der SZ, und "nebenbei hat er es auch noch zum Schutzpatron des unterdrückten Angestellten gebracht". Kafka ist "unter den Großklassikern, die wir haben, der unmittelbar zugänglichste", schreibt Dirk Knipphals in der taz, und doch "gibt es offenbar etwas, was Kafka bei all den Bibliotheken […] mit der seine Texten Identitätsprobleme, Sinnsuche und die alltägliche Selbstfindungsarbeit darstellen, die alle nie zu einem Ende kommen."
Im Ostblock tat man sich lange Zeit schwer mit Kafka, schreibt Marko Martin in der Literarischen Welt. Zwei literarische Tagungen in der Tschechoslowakei in den Sechzigern brachen das Eis. Die erste, 1963, war noch von Skepsis gezeichnet, aus der DDR war Anna […] kennen. Anders Theodor W. Adorno. Er verehrte Kafka, gerade weil er bei Kafka keine 'Nachäffung der Realität, sondern deren Rätselbild, zusammengefügt aus ihren Bruchstücken' vorfand."
Paul Jandl schreibt in der NZZ über Kafkas Hadern mit dem Ich. Doch "die Kafka-Lektüren, die den Autor als authentischen Märtyrer der Unterdrückung sehen wollen und sein Werk als grosse Allegorie eigener Erfahrungen […]
Efeu 31.05.2024 […] gestorben. In der DDR war er ein Unangepasster, der sich wegen eines Studentenfilms, der ein bisschen zu genau auf die soziale Wirklichkeit blickte, auch schon mal mit der Filmhochschule anlegte, schreibt Peter Laudenbach in der SZ. "Sein Stil schon damals: Cinéma-Vérité, beobachten statt werten, spröde und direkt. Der Titel des Studentenfilms nimmt die absehbare Ablehnung der Filmhochschul-Aufseher […] in die DDR noch in die BRD. Er legte wohl auch keinen Wert darauf."
Seine Dokumentarfilme "glichen auf eine merkwürdige Weise Meditationen, aber solchen, die zu Hochkonzentrationsräumen werden", schreibt Kerstin Decker im Tagesspiegel: "Heise zeigte grundsätzlich Fließbestände." Sein "Blick wird fehlen. Unfähig zu Draufsichten, zu Kurzsichten, öffnete er Zwischen- und Nebenräume. Aber vor allem blieb […]