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Suchwort: "Wäre"
Rubrik: Essay, Stichwort: Diskriminierung - 11 Artikel
Essay 16.02.2015 […] Nichtmuslimen erklärt wurden. Besonders auffällig war, dass für diese Runde offenbar niemand gewonnen werden konnte, der Frau Kohla Maryam Hübschs virtuoser Missionsrhetorik irgend gewachsen gewesen wäre. So nutzte sie ihr einnehmendes Wesen geschickt, 2,5 Millionen Zuschauern eine Lüge nach der anderen zum Ruhme Allahs zu verklickern, darunter die besonders dreiste, für Blasphemie seien im Islam "nie […] zu verschweigt.
In der Sache selbst pflegt das politisch korrekte Gewissen zu kontern, bei deutschen Straftätern würde man auch nicht sagen, es hätten Christen jemanden totgetreten. Richtig, aber wäre die Tat von Neonazis begangen worden, hätte man nicht gezögert, diesen Sachverhalt erwähnen. Warum? Weil die Verbindung von Neonazis und Gewalt sogleich einleuchtet. Leider tut dies auch die Verbindung […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 30.05.2013 […] impassibilis. Was wäre das für eine Liebe, die gegenüber dem Leiden des Geliebten gleichgültig bliebe? In diesem Sinne notiert Origenes: "Der Erlöser ist zur Erde abgestiegen aus Mitleid für das Menschengeschlecht. Er hat unsere Leiden (passiones) auf sich genommen, ehe er das Kreuz erlitt, ja ehe er sogar unser Fleisch anzunehmen geruhte: hätte er sie nicht zuerst gespürt, so wäre er nicht gekommen […] Mosaische Unterscheidung in Frage zu stellen."[27] Aus theologischer Sicht wäre rückzufragen, ob dieser Satz nicht den Unrechtszusammenhang wieder verschleiern will, der durch den biblischen Monotheismus aufgedeckt wurde. Statt die Sünde, die im Horizont der Mosaischen Unterscheidung ein Akt der Untreue ist, zu denunzieren, wäre umgekehrt zu sagen, dass durch die Religion des einen Gottes die faktische […] Bemerkungen zur Debatte um das Gewaltpotential des Monotheismus:
1. Monotheismus unter Gewaltverdacht? Wahrnehmungsdifferenzen
In der Debatte um das Gewaltpotential des biblischen Monotheismus sind - das wäre eine erste Beobachtung - nicht unerhebliche Differenzen zwischen den Außen-Zuschreibungen und der Binnen-Wahrnehmung von Religion zu registrieren. Im aktuellen Religionsdiskurs scheint es inzwischen […] Von
Jan-Heiner Tück
Essay 04.01.2011 […] anderen Glaubens und anderer Sitten." Oder: "Wenn ein Wachmann religiös wäre, dann wäre seine ideale Religion der Islam: strikte Regeln, fünf Mal beten am Tag, Detailgläubigkeit, auch in der Hygiene, rituelle Waschungen, Promiskuität der Männer, aber nicht der Frauen."
Hätte Levy-Strauss diese Zeilen 2010 geschreiben - wäre er dann von antirassistischen Ligen vor Gericht gezogen worden wie Michel […] selbst ziemlich zweifelhaft. Sind die Muslime im Europa des Jahres 2011 denn in der Lage der Juden in den dreißiger Jahren? Über wen macht man sich hier eigentlich lustig? Wenn es nicht lächerlich wäre, wäre es schlicht widerlich. Zumal die extreme Rechte den Muslimen häufig wesentlich eher zuneigte als den Juden und Hitler selbst eine große Sympathie für den Großmufti von Jerusalem, Al Husseini, empfand […] Von
Pascal Bruckner
Essay 26.03.2009 […] Unterdrückung vieler anderer Gruppen (Aleviten, Assyrer, andere orientalische Christengruppen, Juden, Südsudan, Darfur et cetera, et cetera) angesprochen werden müssen. Aber auch jede Baha'i-Erwähnung wäre auf den Widerstand der Islamischen Republik Iran gestoßen.
Unter diesen Umständen ist ebenso wenig an eine Ergänzung des Entwurfs zu denken, die auf die zentrale Bedeutung der Meinungsäußerungs- und […] und Menschenrechtsprofils? Zu einer erfolgreichen "realpolitischen" Konzeption gehören in unserer Zeit, anders als dies manche Ratgeber annehmen, nicht nur Wirtschafts- und Militärmacht-Aspekte.
Es wäre zu erwarten gewesen, dass Deutschland zu den ersten europäischen Staaten gehört, die Durban 2 boykottieren. Das Versäumnis kann immer noch ausgeglichen werden, allerdings nicht, wenn man die politische […] Von
Klaus Faber
Essay 02.01.2009 […] sollen, dann müssen sie das Ausmaß, in dem sie die Grundüberzeugungen der anderen kritisieren, begrenzen." Kurz vor der Veröffentlichung der "Satanischen Verse" sagte Rushdie in einem Interview: "Es wäre absurd zu denken, dass ein Buch Krawalle auslösen kann."
Heute haben wir längst akzeptiert, dass ein Buch in der Tat Krawalle auslösen kann und dass wir genau überlegen müssen, was für Bücher wir schreiben […] zwanzig Jahre nach der Veröffentlichung der "Satanischen Verse" - wurden seine Büros durch eine Bombe in Brand gesetzt. Rynja lebt immer noch im Versteck.
Schwer zu sagen, ob die Bombe gelegt worden wäre, wenn Random House das "Das Juwel von Medina" ohne Aufhebens veröffentlicht hätte. Es wird immer Extremisten geben, gegen sie kann man wenig ausrichten. Das eigentliche Problem ist, dass ihren Aktionen […] Von
Kenan Malik
Essay 24.01.2007 […] "CRS-SS" zu schreien, wie man es im Mai 1968 tat, oder "Bush = Bin Laden" oder zu sagen, Voltaire sei dasselbe wie Savonarola, heißt, sich mit und zweifelhaften Parallelen zufriedenzugeben. Die Aufklärung wäre dann nur eine weitere Religion - so verrückt und unnachgiebig wie der Katholizismus der Inquisition oder der radikale Islam. Im Fahrwasser von Heidegger hat eine ganze Denkschule von Gadamer bis Derrida […] und literarischen Episode sollen alle Leiden unserer Zeit entsprungen sein: Kapitalismus, Kolonialismus,Totalitarismus. Die Kritik der Vorurteile soll nur ein weiteres Vorurteil sein, womit bewiesen wäre, dass die Menschheit unfähig ist zur Selbsterkenntnis. Dem Wahn einiger Literaten, die mit Gott und der Offenbarung tabula rasa machen wollten, sei es zu verdanken, dass Europa später in die Finsternis […] sperrt man einen Teil dieser Bevölkerung - meistens die Frauen - in einen Minderheitenstatus. So erhält man auf subtile Weise unter dem Mäntelchen der Vielfalt die Segregation aufrecht. Womit bewiesen wäre, dass sich hinter dem Loblied auf die Schönheit aller Kulturen oft genug nur die sattsam bekannte Herablassung der einstigen Kolonialherren verbirgt. Manche sagen: Der Islam ist erst im 7. Jahrhundert […] Von
Pascal Bruckner