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Suchwort: "Wäre"
Rubrik: Essay, Stichwort: Islamismus - 13 Artikel
Essay 19.02.2015 […] ihre Persönlichkeitsdefizite meinen, nun mit dem Dschihadismus kompensieren zu können, eine gehörige Ausstrahlung zu besitzen.
Dieses Gebilde lediglich als "terroristisch" qualifizieren zu wollen, wäre deshalb vermutlich eine gefährliche Verharmlosung. Wo für terroristische Organisationen der Untergrund üblicherweise die Voraussetzung bildet, um im Schutz der Verborgenheit blitzartig aufzutauchen […] zu können, der wandelt wie in der politischen Klasse unseres Landes nur allzu oft üblich auf Traumpfaden daher. Sollten also die Gebrüder Kouachi ihr Massaker im Auftrag des IS gehandelt haben, dann wäre man gut beraten, dies nicht bloß als eine terroristische Aktion zu behandeln, sondern als eine möglicherweise vom verlängerten Arm eines totalitären Monstrums verübte Mordaktion.
Unabhängig davon […] eine falsche Weichenstellung von ungeahnter Tragweite dar. Denn wenn der Islam zu Deutschland gehört, es aber keine Möglichkeit gibt ihn wie dargelegt vom sogenannten Islamismus klar abzugrenzen, dann wäre auch dieser eingemeindet. Ein derartiges Bekenntnis sollte sich verbieten, auch wenn es gut gemeint sein mag. Denn es hätte zur Folge, auch all das zum Bestandteil von Demokratie und Rechtsstaat machen […] Von
Wolfgang Kraushaar
Essay 30.05.2013 […] impassibilis. Was wäre das für eine Liebe, die gegenüber dem Leiden des Geliebten gleichgültig bliebe? In diesem Sinne notiert Origenes: "Der Erlöser ist zur Erde abgestiegen aus Mitleid für das Menschengeschlecht. Er hat unsere Leiden (passiones) auf sich genommen, ehe er das Kreuz erlitt, ja ehe er sogar unser Fleisch anzunehmen geruhte: hätte er sie nicht zuerst gespürt, so wäre er nicht gekommen […] Mosaische Unterscheidung in Frage zu stellen."[27] Aus theologischer Sicht wäre rückzufragen, ob dieser Satz nicht den Unrechtszusammenhang wieder verschleiern will, der durch den biblischen Monotheismus aufgedeckt wurde. Statt die Sünde, die im Horizont der Mosaischen Unterscheidung ein Akt der Untreue ist, zu denunzieren, wäre umgekehrt zu sagen, dass durch die Religion des einen Gottes die faktische […] Bemerkungen zur Debatte um das Gewaltpotential des Monotheismus:
1. Monotheismus unter Gewaltverdacht? Wahrnehmungsdifferenzen
In der Debatte um das Gewaltpotential des biblischen Monotheismus sind - das wäre eine erste Beobachtung - nicht unerhebliche Differenzen zwischen den Außen-Zuschreibungen und der Binnen-Wahrnehmung von Religion zu registrieren. Im aktuellen Religionsdiskurs scheint es inzwischen […] Von
Jan-Heiner Tück
Essay 25.01.2011 […] r Erklärung" zeigte, ist hierfür sogar die FPÖ bereit, ihre notorische Feindschaft gegenüber Israel und den Juden hintanzustellen. Diese Auswahl des Islam als Hassobjekt, als das schlichtweg Andere wäre allein schon Grund genug, von einem eigenständigen Feindbild Islam zu sprechen und dieses nicht unterschiedslos im Rassismus aufgehen zu lassen.
Hinzu kommt jedoch noch zweitens, dass sich die Zu […] Freiheit.
Es ist also ebenso falsch, das Ressentiment gegen den Islam zu verleugnen, wie es falsch ist, jede Kritik an islamischen Autoritarismen als islamfeindlich zu delegitimieren. Wünschenswert wäre eine breite Anstrengung, einen Begriff antiislamischer Ressentiments herauszuarbeiten, der weder die Kritik autoritärer islamischer Religiositäten unterminiert noch in einer falschen Gleichsetzung mit […] Von
Floris Biskamp
Essay 26.10.2010 […] Aufmerksamkeit als die Wirtschaft und die Gesellschaft. Und doch gab es nie eine große Konfrontation, in deren Verlauf das eine Modell durch das andere ersetzt worden wäre, wie es in einer gewöhnlichen politischen Debatte zu erwarten gewesen wäre. Die Parteien haben sich nicht zornig darüber gestritten, welche Rolle der Wirtschaft oder der Kultur letztendlich zukommt. Der Wechsel der Gegensätze vollzog sich […] Beweggründen für diese Kehrtwende muss festgehalten werden, dass sie nur möglich war, weil die Partei die Redefreiheit als "dänischen Wert" in Anspruch nimmt - als ob sie eine hausgemachte Erfindung wäre. Offensichtlich handelt es sich um eine kulturalistische Geschichtsfälschung: Die Redefreiheit ist keine dänische Schöpfung. Sie hat ihren Ursprung in den Aufklärungsbewegungen verschiedener Länder; […] ausch aus der Öffentlichkeit, er könnte nur noch in geschlossenen Gremien stattfinden, der Mediation zwischen den Parteien würde absoluter Vorrang zukommen. Wenn Kulturen derartig geschützt würden, wäre dies das Ende einer freimütigen öffentlichen Diskussion und der freien Debatte unter Bürgern.
Folgte man diesem Gedanken, hätte dies natürlich dramatische Auswirkungen auf die Funktionsweise von Demokratie […] Von
Jens-Martin Eriksen , Frederik Stjernfelt
Essay 02.01.2009 […] sollen, dann müssen sie das Ausmaß, in dem sie die Grundüberzeugungen der anderen kritisieren, begrenzen." Kurz vor der Veröffentlichung der "Satanischen Verse" sagte Rushdie in einem Interview: "Es wäre absurd zu denken, dass ein Buch Krawalle auslösen kann."
Heute haben wir längst akzeptiert, dass ein Buch in der Tat Krawalle auslösen kann und dass wir genau überlegen müssen, was für Bücher wir schreiben […] zwanzig Jahre nach der Veröffentlichung der "Satanischen Verse" - wurden seine Büros durch eine Bombe in Brand gesetzt. Rynja lebt immer noch im Versteck.
Schwer zu sagen, ob die Bombe gelegt worden wäre, wenn Random House das "Das Juwel von Medina" ohne Aufhebens veröffentlicht hätte. Es wird immer Extremisten geben, gegen sie kann man wenig ausrichten. Das eigentliche Problem ist, dass ihren Aktionen […] Von
Kenan Malik
Essay 08.02.2007 […] Westen" vorgebracht. Für Roy ist die Wurzel des radikalen Islamismus nicht kulturell, das heißt, sie ist kein Nebenprodukt von etwas, das dem Islam oder der von ihm hervorgebrachten Kultur inhärent wäre. Im Gegenteil, so Roy, sei der radikale Islamismus entstanden, weil erst die "Deterritorialisierung" des Islam die Frage der muslimischen Identität aufgeworfen hat.
In traditionellen muslimischen […] die das christliche Erbe der herrschenden Kultur teilen. (Auch Zahlen spielen eine Rolle: Es gibt in den USA, einem Land mit fast 300 Millionen Einwohnern, zwischen zwei und drei Millionen Muslime. Wäre dieser muslimische Bevölkerungsanteil proportional so groß wie in Frankreich, wären es über 20 Millionen.)
Was auch immer seine genauen Gründe sind, Europas Versagen bei der Integration der Muslime […] Von
Francis Fukuyama
Essay 29.01.2007 […] Herren Blair und Bush sich der "Blauäugigkeit" schuldig gemacht haben, Bruckner hingegen nicht. Wie auch immer, jetzt glaubt er, unsere Regierungen sollten "den Kampf da austragen, wo es nötig gewesen wäre: auf dem Terrain des Dogmas, der Interpretation der Schriften und religiösen Texte".
Hier stolpern wir vielleicht wirklich über einen kulturellen Unterschied. In einem Anfall von gallischem Chauvinismus […] mit der Geschichte des postrevolutionären Frankreich zu tun haben. In jedem Fall halte ich das für eine schlechte Idee. Es gibt viele Gründe, warum es für Muslime, oder jeden anderen, wünschenswert wäre, ihre religiösen Schriften frei zu interpretieren, und für uns alle, Dogmen in Frage zu stellen. Aber das ist sicher nicht Aufgabe des Staates, denn es würde den Weg für einen Autoritarismus bereiten […] die in Europa leben? Sollen wir ihnen sagen, wie ihre Heiligen Schriften zu interpretieren sind? Sollen wir sie zwingen, Ayaan Hirsi Alis Beispiel zu folgen und ihren Glauben aufzugeben? Vielleicht wäre es besser, wenn sie das täten, aus freien Stücken, aber vom Staat zu erwarten, er solle sie dazu bringen, passt nicht ganz zu Bruckners Selbstimage eines aufklärten Freiheitskämpfers.
Ein wiederkehrendes […] Von
Ian Buruma