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Suchwort: "Religion"
Rubrik: Essay, Stichwort: Islamophobie - 14 Artikel - Seite 1 von 2
Essay 23.02.2015 […] über den Erdball, doch niemand wollte es wahrhaben. Ein neues Wort war erfunden worden, um den Blinden ihre Blindheit zu lassen: Islamophobie. Die militanten Misstöne im gegenwärtigen Gepräge dieser Religion zu kritisieren, war Bigotterie. Phobische Menschen hatten extreme und irrationale Ansichten, also waren sie schuld und nicht das Glaubenssystem, das sich mehr als einer Milliarde Anhänger weltweit […] Mitarbeiter im Kolonialministerium die Schrift "La politique musulmane dans l"Afrique Occidentale"1. Das an Fachleute gerichtete Werk ist eine moderate Lobrede auf die "praktische und nachgiebige" Religion des Korans, die von den Eingeborenen besser angenommen werde als das Christentum, das "zu kompliziert, zu abstrakt, zu streng für die schlichte und materialistische Mentalität des Negers" sei. Der […] die durch Hillary Clinton und Catherine Ashton vertretenen westlichen Länder auf, dem Grundrecht der Meinungsfreiheit Grenzen zu setzen, sofern es den Islam und seine negative Darstellung als einer Religion betrifft, die Frauen unterdrücke und einen aggressiven Bekehrungseifer an den Tag lege. Finanziert von einem Dutzend Staaten, die selbst ungeniert Juden und Christen verfolgen, will die Organisation […] Von
Pascal Bruckner
Essay 16.02.2015 […] vergessen wir die Türkei nicht, die maßgeblich verantwortlich für den Siegeszug des IS ist - geschieht, habe nichts mit dem Islam zu tun.
Am Ende gibt es das gar nicht, dieses atavistische Amalgam aus Religion, Moral, Politik und Rechtssystem namens Islam? Oder gibt es mehrere davon? Zum Beispiel eine offiziell bei der UNO akkreditierte Version in Gestalt despotischer Regimes, die Frauen wegen vorehelicher […] Plasberg dem staunenden Publikum eine überaus eloquente Hijabträgerin pauschal als "liberale Muslima" präsentierte, die pausbäckig und augenleuchtend die Vorzüge ihrer so toleranten wie friedliebenden Religion anpreisen durfte, ohne dass auch nur einmal erwähnt wurde, dass sie für die winzige Glaubensgemeinschaft der Ahmadiyyas spricht (strenggenommen sogar nur für deren Frauenorganisation), die seit 1974 […] messen?
Doch viel gravierender ist ein anderes Argument: Nur bei Muslimen erlebt man in Europa - nicht durchgängig, aber mehrheitlich - die vormoderne Identifizierung von personaler Biografie und Religion. Nur sie definieren sich noch zuallererst über ihre Glaubenszugehörigkeit, die wiederum jeden Aspekt ihrer Denk- und Lebensweise bestimmt. Das im 21. Jahrhundert angekommene vollindividualisierte […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 12.11.2013 […] um einen Vitalitätsschub zu erreichen.
Der Begriff der "Islamophobie" will westliche Schuldgefühle wecken. Aber in erster Linie dient er als Machtmittel gegen liberale Muslime, die es wagen, ihre Religion zu kritisieren, die eine Reform der Familienpolitik und Geschlechtergleichheit fordern und die sich das Recht anmaßen, nicht an Gott zu glauben oder den Ramadan mitzumachen.
Sie sollen bei ihren […] des Islam verfolgt, getötet und zur Flucht gezwungen werden, gibt es das Wort "Christianophobie" nicht und wird es auch nie geben. Seltsamerweise fällt es uns schwer, das Christentum nicht als eine Religion der Eroberung zu denken, selbst wenn sie ein Martyrium erlebt, zumindest im Nahen Orient. In Frankreich, einem Land mit antiklerikaler Tradition, darf man sich über Moses, Jesus und den Papst lustig […] wohlwollende Indifferenz auf einem Markt der Spiritualität, der für alle Glaubensrichtungen offen ist. Aber genau diese Indifferenz wollen die Fundamentalisten nicht. Denn das hieße, dass der Islam eine Religion unter vielen ist, und das finden sie unerträglich. Er soll nicht gleich sein, denn er ist allen überlegen. Da liegt das Problem!
Pascal Bruckner
Aus dem Französischen von Lea Kosch
Der Artikel […] Von
Pascal Bruckner
Essay 17.06.2013 […] Böses vermochte die Religion anzurichten" (suadere wörtlich: "einzugeben"). "De rerum natura", I, 101
[25] Jan Assmann: "Religion und kulturelles Gedächtnis", München 2000, S. 97.
[26] Tiraden gegen ihre Kulte bei Ezechiel (Ez 8), später Jeremiah und Isaia (47,I, III, 13-15).
[27] a.a.O., S. 99.
[28] ibid
[29] Sigmund Freud: "Der Mann Moses und die monotheistische Religion" (1939), GW XVI, S. […] Martin Buber: "Zwei Glaubensweisen" (1950), Gerlingen 1994.
[19] Charles B. Strozier: "Die fundamentalistische Denkweise. Psychologische Überlegungen zu Gewalt und Religion". In: M. Leuzinger-Bohleber, P.-G. Klumbies (Hg.): "Religion und Fanatismus", Göttingen 2010, S. 57-76. Ähnlich Hans-Peter Kapfhammer: "Religiöser Wahn und wahnhafte Religiösität in religiösen Gruppierungen", in PTT 2/2008, S. […] "Während die einzelnen Religionen miteinander hadern, welche von ihnen im Besitz der Wahrheit sei, meinen wir, dass der Wahrheitsgehalt der Religion überhaupt vernachlässigt werden darf." Sigmund Freud
Vorgeplänkel: Von Tempelwächtern und Erbsenzählern
Wer die Debatte um Jan Assmanns Thesen im Perlentaucher verfolgt hat, wird rasch zweierlei begriffen haben: 1. Akademiker schätzen Theorien nicht […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 06.09.2011 […] Gemeinschaft Milli Görüs, klagt, dass die Bundeskanzlerin überhaupt "noch vom 'islamistischen Terror' spricht. ? Spätestens nach den Anschlägen in Norwegen sollte klar sein, dass Terrorismus ? keine Religion hat."
Mit der Entrüstungswelle tauchte zugleich eine neue Wortschöpfung, das Schimpfwort "Anti-Islamismus" auf. Es geht auf Wolfgang Benz, den ehemaligen Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung […] Tödliche Realitäten. Der rassistische Mord an Marwa El-Sherbini. Hoyerswerda 2011, S. 141.)
Folgerichtig wird den westlich orientierten Muslimen, die sich um "Kulturkreise" nicht scheren, sondern ihre Religion als Privatsache betrachten, von linken wie von rechten Kulturalisten vorgeworfen, keine "echten" Muslime zu sein. Während Hans-Peter Raddatz einen säkularisierten Muslim wie Bassam Tibi mit Schmähworten […] legitimierte islamistische Terror ein fundamentalistisch-christliches Pendant, das ihm an Grausamkeit und Irrationalität nicht nachsteht", konstatiert Gerd Althoff, der Sprecher des Exzellenzclusters "Religion und Politik" an der Universität Münster (Berliner Zeitung, 1. 8.) und man meint, sein Aufatmen mit wahrzunehmen zu können.
Wer den Terror von 9/11 wirklich verstehen wolle, müsse "die Nestwärme des […] Von
Matthias Küntzel
Essay 04.01.2011 […] Palästina) - es fällt schwer, diese Religion noch für ihren liberalen Geist zu bewundern.
Daher ist es so wichtig, den Islam zu europäisieren, statt Europa zu islamisieren, wie es die Muslimbrüder und die Salafisten gerne hätten. Ein Islam in Frankreich soll vereinbar sein mit der Demokratie und der Mehrheit seiner Gläubigen freie Religionsausübung gestatten. Die Religion des Propheten gehört in die e […] "Mittagesser" als auch als "Fastenverweigerer" übersetzen könnte. Sie werden regelmäßig verfolgt, vor Gericht gestellt, mit Gefängnis bedroht). Auch wer sagt, dass die Antipathie gegen die muslimische Religion nur unsere Aversion gegen Einwanderer maskiert, liegt falsch: Die Muslime in Europa sind in ihrer großen Mehrheit gute französische, deutsche, britische Bürger, seit mehreren Generationen integriert […] vor Zweifel und Demütigung zu schützen, besteht in der 'Vernichtung' des anderen als Zeugen eines anderen Glaubens und anderer Sitten." Oder: "Wenn ein Wachmann religiös wäre, dann wäre seine ideale Religion der Islam: strikte Regeln, fünf Mal beten am Tag, Detailgläubigkeit, auch in der Hygiene, rituelle Waschungen, Promiskuität der Männer, aber nicht der Frauen."
Hätte Levy-Strauss diese Zeilen 2010 […] Von
Pascal Bruckner
Essay 13.12.2010 […] eines Staates herabsetzt"? Offene Gesellschaften setzen auf die friedliche Koexistenz der großen Glaubenssysteme und des Rechts auf freie Meinungsäußerung. Die Freiheit der Religion ist gewährleistet, die Freiheit der Kritik an Religion ebenfalls. Die Franzosen, abgeschreckt von Jahrhunderten kirchlicher Herrschaft, wünschen Diskretion in Glaubensfragen. Getrennte Rechte für diese oder jene Gemeinschaft […] Islam zu etwas Unantastbarem zu erklären. Wer diese neu gesetzte Grenze überschreitet, gilt als Rassist. Dieser einer totalitären Propaganda würdige Begriff lässt absichtlich offen, ob er auf eine Religion zielt, ein Glaubenssystem, oder auf die Gläubigen aller Herren Länder, die ihr angehören.
Aber ein Bekenntnis lässt sich so wenig mit einer Rasse gleichsetzen wie eine säkulare Ideologie. Zum Islam […] Fundamentalismus gleichsetzt. Vor allem aber will er all jene Muslime zum Schweigen bringen, die den Koran in Frage stellen und die Gleichheit der Geschlechter fordern, die das Recht einklagen, einer Religion abzuschwören, und die ihren Glauben friedlich und nicht unter dem Diktat von Bärtigen und Doktrinären leben wollen. Also stigmatisiert man junge Mädchen, die den Schleier ablehnen, also geißelt man […] Von
Pascal Bruckner
Essay 26.10.2010 […] innerhalb ihrer eigenen Territorien bleiben. Dieser rechte Ansatz führt zu dem politischen Schluss, dass Einwanderer es hinnehmen müssten, voll und ganz assimiliert zu werden, angefangen bei ihrer Religion bis hinunter zu ihrer Küche, wenn nicht, müssten sie in ihre ursprünglichen Heimatländer zurückkehren (was voraussetzt, dass es diese gibt).
Der Kulturalismus teilt eine Reihe von Denkmustern mit […] gebunden, auf der anderen Seite.
Somit gibt es zwei Arten, den Islam zu kritisieren, die nicht miteinander verwechselt werden dürfen. Die eine kritisiert den Islam als solchen, weil er eine fremde Religion ist, unvereinbar mit dänischen Werten und dänischen Traditionen. Es ist die Kritik des einen Kulturalismus an der Stimme eines anderen; Jesus Christus gegen Mohammed. Eine mythische Gestalt im sc […] damit die Konzentration auf die Probleme, die sie mit anderen teilen, verhindert, ist aus dieser Sicht willkommen."
Wenn unterprivilegierte Gruppen dazu gebracht werden können, sich vermehrt um ihre Religion, Kultur und Identität zu sorgen, werden sie sich aufsplittern, ihre Aufmerksamkeit wird von den konkreten politischen Problemen weggelenkt. Die gegenwärtige Konstellation der dänischen Politik, in […] Von
Jens-Martin Eriksen , Frederik Stjernfelt