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Suchwort: "Dann"
Rubrik: Essay - 316 Artikel - Seite 1 von 25
Essay 25.04.2024 […] Akzeptanz des Marxismus-Leninismus am Ende der 1960er Jahre zu überdenken und den Kopf darüber zu schütteln, dass sie mit Plakaten von Mao und Marx durch die westeuropäischen Metropolen marschiert waren. Dann aber, mit dem Fall der Mauer, war der Kampf gegen den Totalitarismus bald kein Thema mehr. Die bittere Niederlage, die der Sieg des Kommunismus in den Ländern des Ostens für die freiheitlichen Sozialisten […] versteckter Vorwand ist, der Verantwortung für die jüdischen Widerstandskämpfer auszuweichen, die er beherbergt. Diese sind durch seine polnischen Partisanen an Leib und Leben bedroht, und fast alle werden dann auch umgebracht - nur weil ihr Chef der Versuchung bereitwillig nachgegeben hat. Liebe, die sich abgenutzt hat, unerfüllte Hoffnungen von Verliebten, Resignation in Liebesbeziehungen oder die reine […] Zweiergespräche zwischen Adler und Sperber denken, von denen Sperber an anderer Stelle berichtet und die sich bis in die späte Nacht gezogen haben sollen. So heftig der Bruch in den frühen 1930er Jahre dann auch war, so klar ist auch, dass Sperber sich gewünscht hatte, dass es eine Wiederannäherung und Versöhnung geben würde - der verfrühte Tod von Adler löschte diese Hoffnung aus. Interessant ist in diesem […] Von
Rudolf Isler
Essay 27.05.2023 […] Jägers bemächtigen. Unbewusst wird das, was inhaltlich, hellwach "Antisemitismus" genannt wird, anders codiert, umcodiert, zensiert, fragmentiert, getarnt - behaupte ich. Und die Elemente erscheinen dann bei Gelegenheit komponiert mit anderen Elementen, die durch den Anlass angezogen werden, wieder im Handeln, Fühlen, Denken und Sprechen des je individuellen Subjekts an der Oberfläche vielleicht nicht […] historisch antisemitischer Intentionen, kann man sich vorstellen wie eine Traumarbeit, so mein Vorschlag. Deren Resultate schmuggeln sich in die intentionalen Aktivitäten ein. Dementsprechend könnte es dann um Traumdeutung gehen auf dem Weg der Entdeckung von "Antisemitismus", dem "Antisemitismus" jenseits der manifest so erkennbaren Inhalte.
Gespräch
In einem Gespräch mit Max Czollek präzisierte sich […] zial im Alltag entstünde, das über die Kräfte ginge. […] "Antisemitismus" kann auch aus Elementen zusammengesetzt sein, die nie rein antisemitisch waren. Als Agiertes oder ein passage à l'acte wird dann "Antisemitismus" aus dem, was gerade bereitlag, komponiert und destruktiv gegen Juden und die gewendet, die in die Not des Unbestimmbaren, Unbeherrschbaren, Ambivalenzen und Ambiguitäten geführt hatten […] Von
Karl-Josef Pazzini
Essay 04.05.2023 […] machen. Bei manchen Sendern hat Literatur gar keine eigene Rubrik mehr, sondern wird mit anderen Kulturthemen zusammengefasst, was die Orientierung zusätzlich erschwert. Das wichtigste Instrument bleibt dann doch die Google-Suchfunktion, die zumindest hilft, wenn man nach etwas Bestimmtem sucht. Möchte man sich aber, wie es unser Vorhaben war, einen Überblick über alle Formate verschaffen, kommt man damit […] jedem Samstag, jetzt nur noch am ersten Samstag im Monat. Andere Zeitungen wie die FAZ oder, in kleinerem Maßstab die taz, halten auch zahlenmäßig ihr Niveau einigermaßen.
Am Ende ist unser Vorhaben dann doch noch geglückt, auch dank der intensiven Kooperation der Pressestellen und Literaturredaktionen der Sender: In unserer Übersicht finden Sie die wichtigsten, regelmäßigen Formate zum Thema Buch und […] Von
Alice Fischer
Essay 25.04.2023 […] annahm - von einem Freund als Modell abgeliefert. Tatsächlich zeigt das Gemälde sie, vom Hut abgesehen, bis zum Bauchnabel nackt. Was das Plakat beschneidet, ein Akt umgemünzt zum Portrait, springt dann aus dem fünfzig Jahre alten, durchaus frisch wirkenden Gemälde heraus mit der Kraft, die aus der Überwindung der Zensur her rührt: Brüste, die mit der gleichen leckeren Zuwendung gemalt sind wie die […] das nichts zu tun, das kann ich wirklich nicht für mich in Anspruch nehmen." Und dabei ist es auch geblieben.
Als mormonisch-kalifornischer Alleskönner hat er einen guten Schnitt gemacht. Es reichte dann auch für eine Foundation, die den Rest des Lebenswerks aufnahm und als kooperativer Leihgeber dem Museum, das ihn groß ausstellen möchte, eine unverzichtbare Hilfe ist. Möglicherweise aber auch zur […] Von
Ulf Erdmann Ziegler
Essay 30.01.2023 […] 1970. In zwei Versen, komplett in Harmonie, bekommen wir erzählt, wer sie war, dann, statt eines Refrains, driftet der Song in "dödöla". Dabei werden die Stimmen in Höhe und Ton zueinandergeführt, so dass man bei einzelnen Tönen nicht mehr sicher ist, wer Nash und wer Crosby ist. Tatsächlich kreuzen sie sich und laufen dann in der anderen Richtung davon. Wie Kinder mit flatternden Bändern auf einem Feld […] Familiennamen, "das haben wir auch deshalb gemacht, weil wir dann in jeder Formation zusammen spielen konnten" (Crosby), also auftreten, ohne dass um Rechte gestritten werden musste. Der eigentliche Coup war das "&"-Zeichen, indem es besagte, dass es sich um eine große Firma handele, und das so charmant wandern konnte, indem es manchmal auf "& Nash", dann wieder auf "& Young" endete. Vielleicht war dieses Zeichen […] und Crosby abgebildet waren. Also mit Diltz zurück zur 815 Palm Avenue, um das Cover noch einmal zu schießen. Aber das Haus war bereits abgerissen worden.
Getrieben von drei ehrgeizigen Songwritern, dann vieren, erscheint schon im Jahr darauf, 1970, "Déjà vu". Ein genopptes Cover in Anthrazit, Schmuckschrift in Goldprägung, und die aufgeklebte Fotografie ist an den Ecken so gekappt, dass es so wirkt […] Von
Ulf Erdmann Ziegler
Essay 23.12.2022 […] was der Jahreskalender vorsah.
Wenn aber die Welt immer düsterer wird, ändert sich die Bedeutung der dunklen Tage. Dann ist es nachmittags um vier dunkel, weil Krieg ist, weil es nicht genügend Gas gibt, und weil ein religiöses Terrorregime junge Männer erhängt. Der Schnee könnte dann ein Trost sein, aber er erinnert nur daran, dass es ihn bald nicht mehr geben wird. Dass die Tage wieder länger werden […] mich damit getröstet, dass die dunklen Tage gezählt sind. Die schlechteren Tage sind die, an denen es immer ein bisschen früher dunkel wird. Die besseren beginnen am 21. Dezember. Die Marge, um die sie dann heller werden, spiegelt auch nur den Zeitraum davor, solange sie dunkler wurden. Der Unterschied ist also gering, aber die Richtung stimmt. Die Wertung war Routine geworden, so dass schließlich der […] von innen, und die Spitze war über den Rückspiegel gebogen und reichte bis in die Windschutzscheibe. Ich hatte die letzten Jahre Edelfichten ausgesucht, weil diese extrem gut rochen. Der Baum stand dann im alten Bauernhaus in der Ecke rechts hinten. Dies ist aber der Leseplatz meiner Frau, den sie nun wieder in Anspruch nimmt. Es geht auch ohne Baum, glaube ich. Ansonsten glaube ich nicht mehr viel […] Von
Ulf Erdmann Ziegler
Essay 05.12.2022 […] durch kanzleramtlichen Gaslobbyismus sabotiert.
Rückkehrtopoi suggerieren im kulturellen Kontext entweder etwas Unerledigtes, vom Gang der Geschichte zu früh Überholtes: da gab es etwas Wichtiges, das dann vertrieben, verdrängt wurde, an Bedeutung verlor oder in ein semantisches Exil emigrieren musste. Oder dieses ominöse Kulturgut war nie weg, medienökologische Turbulenzen, womöglich diskurspolitische […] des Spätkapitalismus in Vergessenheit geratene Dimension des kollektiven Ernstfalls, der nun plötzlich eine Gemeinschaft (Flutkatastrophe) oder die Gesellschaft als Ganze betrifft: erst die Pandemie, dann der Krieg, jetzt die der Kriegswirtschaft geschuldeten Energienotstände und immer häufiger und auf unabsehbare Zeit der Klimanotstand: der überwunden geglaubte zivilisatorische Ernstfall ist zurück […] erleichtern werden.
Würde die Menschheit den Ernst der bevorstehenden klimatischen Veränderungen begreifen, von denen wir heute nur punktuell aber mit steigender Frequenz erste Vorboten erleiden, dann würde die UN die für das Überleben der Gattung wichtigsten Regionen zu Klimaprotektoraten erklären und etwa Sibirien, Borneo und den Amazonas unter die Aufsicht des Weltklimarats stellen, wofür allerdings […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 06.10.2022 […] Stein Empfindungen haben sollte, konnte sie sich nicht vorstellen. Und Wittgenstein wusste das: "Wie konnte man nur auf die Idee kommen, einem Ding eine Empfindung zuzuschreiben?" Soweit so gut. Doch dann behauptete Wittgenstein, wenn sie sich richtig erinnerte, der Blick auf eine zappelnde Fliege ändere alles, sofort sei die Schwierigkeit verschwunden und der Schmerz scheine hier angreifen zu können […] Instrumentarium für heutige identitäre Debatten zu gewinnen. Sie würde der Jury am Abend sagen müssen, wie dankbar sie war, dass sie dies gesehen hatte.
Jetzt war sie abgeschweift, merkte sie, doch dann dachte sie plötzlich an die Geschichte der Mississippi Freedom Democratic Party, die für sie ein Augenöffner gewesen war. In Mississippi stellten Schwarze Anfang der 1960er Jahre 40 Prozent der Bevölkerung […] Von
Marie Luise Knott