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Rubrik: Im Kino - 814 Artikel - Seite 1 von 63
Im Kino 15.05.2024 […] hinfortflatternde Vögel oder die Prothese Nurays, auf der anderen Seite sind diese Dinge nunmal, was sie sind. Es schneit eben. Hunde sitzen im Schnee. Jemand möchte geliebt werden. Die Zeit vergeht. Dann wird es Sommer. Man kann es nicht ändern.
Es wäre einfach, die bisweilen hoch zielenden Diskurse und Bilder des Films als prätentiös zu beschreiben, aber dafür ist die Auseinandersetzung mit den großen […] jedes Wort, kaum jemand meint, was er sagt. In einer verstörenden Sequenz thematisiert Ceylan auch den eigenen Blick als Teil dieses sich selbst erschwerenden Netzes verschiedener Perspektiven, nämlich dann, wenn Samet mit einem Mal aus der Kulisse tritt, um nonchalant über ein Filmset zu gehen. Die Crew werkelt, nimmt kaum von ihm Notiz. Er ist kurz davor mit Nuray zu schlafen, hat ihre Wohnung für einen […] Von
Patrick Holzapfel
Im Kino 10.05.2024 […] hinwies: "Zeigt der Welt, dass die Neuköllner Hamasfreunde und Judenhasser in der Minderheit sind." Als eine pauschalisierende, gar rassistische Verleumdung der Bewohner Neuköllns kann man den Satz nur dann missverstehen, wenn man seinen Kontext - ansonsten ein Lieblingswort der jüngeren Israelkritik - außer Acht lässt; nämlich, eben, die medial breit rezipierten Freudenfeiern auf der Sonnenallee am 7 […] äußerlich bleibt. Wenn "Like Horses Standing in the Rain", zwischen 2018 und 2019 unter anderem in Hamburg, Berlin und Leipzig entstanden, ebenfalls einem Tagebuch beziehungsweise scrap book ähnelt, dann einem, das das Wort "Ich" vermeidet; beziehungsweise, präziser, in der Unschärfe belässt. Und obwohl der Film zweimal in ein weihnachtlich geschmücktes Wohnzimmer wechselt, ist auch die Familie für […] monotone Untermalung aus Spielautomatengeräuschen auf der Tonspur prägen die erste Hälfte. Buzzer künden von Großem, das jedoch nie eingelöst wird. Von oben nach unten, nach links oder nach rechts und dann wieder zurück laufen die Bildchen auf Spielautomatwalzen in ihrer niedlichen Kitschseligkeit vor sich hin. Lange Zeit bleiben sie das einzige Motiv, das die Kamera aufnimmt, dazwischen sind indes auf […] Von
Lukas Foerster, André Malberg
Im Kino 02.05.2024 […] nicht ganz, ihr linker Fuß sei sich noch nicht ganz sicher). Dann wird verhandelt, wem was zusteht, und das Ganze hat nichts von einer Wohnungsauflösung, sondern von einem Zusammenfinden. Der eine kriegt die Bäume, die andere die Wurzeln. Karla will dreisterweise die gesamte Musik der Welt, bis auf die schlechte, die Basilio selbst schreibt.
Dann werden die Scheißgefühle zum Thema und die Frage, welche […] Mannsgröße eigentlich, lebt mit seinem skurrilen Mentor in einer Villa auf Sizilien und komponiert am Flügel Musik, die ihm nicht gefällt. Er soll der Welt ihr Gespräch ablauschen und dieses Gespräch dann mit seiner Musik erfassen. Oder irgendwie so ähnlich. Das als Prämisse plus eine Schwarzweiß-Bildgestaltung, die sehr laut Arthouse schreit, und schon breitet sich im gutwilligen Rezensenten die Sorge […] welche davon der andere einem abnehmen kann. Nach der Frage, wie sehr man sich dem anderen verschreibt, wird geschaut, was man dem Anderen an Dunkelheit zumuten möchte und kann. Dann auch gleich die erste Lüge in dieser Beziehung. Karla fragt, ob sie sie einrahmen sollte. In diesen zwanzig Minuten ist "Der Junge, dem die Welt gehört" ein wunderschöner, witziger Film über zwei Menschen, die zueinander wollen […] Von
Benjamin Moldenhauer
Im Kino 10.04.2024 […] der Leichtigkeit, der Heiterkeit liegt, mit der sich Leben und Tod auf einen verschlungenen Tanz treffen. Vieles liegt am Schnitt Nelly Quettiers (sie arbeitet auch mit Leos Carax zusammen), die stets dann schneidet, wenn die Zerbrechlichkeit, die Unsicherheit der Figuren sichtbar wird. Wenn Arthur beispielsweise aufbricht, um Italia im Morgengrauen zu verlassen, wird der Augenblick gefilmt, in dem er […] Cannes nicht in eine solche Ecke stellen will), sondern feiert das Filmische in all seiner Varianz: Super 16, 16mm, 35mm, Digitalästhetik, Stummfilmpassagen, Musik, Surrealismus und so weiter. Am Ende dann "Gli uccelli" von Franco Battiato, vielleicht findet sich im Text dieses die Luft in Bewegung versetzenden Liedes die eigentliche Beschreibung von "La chimera": "Sie öffnen die Flügel, sie stürzen herab […] Von
Patrick Holzapfel
Im Kino 10.04.2024 […] jedenfalls verpufft, und dann ist der Film vorbei. Er soll alles Vorangegangene quasi in der Rückschau zu einer tiefsinnigen Meditation über die lebensbestimmende Macht unwahrscheinlicher Zufälle umdeuten. Was nicht klappt, dafür ist es dann doch alles etwas zu banal. Allens Filme waren schon immer dann am schwächsten, wenn sie tiefe Gedanken suggerieren wollten. Und am besten dann, wenn ihre Figuren sich […] Eindruck drängt sich zumindest auf, seine Reisen finanziert. Barcelona, Paris, Côte d'Azur, Rom, London. Die Drehorte waren sehr schön, die Filme aber zunehmend durchwachsen, auch wenn ich die letzten dann nicht mehr oder nur mit halber Aufmerksamkeit gesehen habe. Was aber auch nichts macht, das filmische Werk Allens hat viele Menschen, die in den Siebziger- oder Achtzigerjahren geboren sind, durchs […] meinen eher halbgeöffneten Augen, "Blue Jasmine" und "Match Point". Dazwischen und danach: Immer die gleiche Credit-Sequenz, weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund, dazu konservativ gestimmter Jazz, und dann folgten routiniert unspektakulär weggefilmte Erzählungen, die den schon seit Längerem etwas verbraucht wirkenden Billo-Existenzialismus Allens immer wieder aufs Neue durchvariierten. Am liebsten am […] Von
Benjamin Moldenhauer