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Suchwort: "Dessen"
Rubrik: Vom Nachttisch geräumt, Stichwort: Steiner, George - 2 Artikel
Vom Nachttisch geräumt 14.05.2019 […] ist. Das Missverhältnis zwischen der gesellschaftlichen Bedeutung derer, die sich mit Kunst beschäftigen, und derer, denen wir sie verdanken, empört Steiner. Das verzieh ihm die Kritik nie. Steiner, dessen Aufsätze über Texte und Gedanken, über Kunst und Wissenschaft zum Besten zählen, was die Kritik des 20. Jahrhunderts hervorgebracht hatte, hielt ihren grundsätzlich sekundären Charakter fest und sah […] eigene Überzeugung doch wieder an den lebendigen Gott zu glauben. Er weist nur hin auf die in seinen Augen unübersehbare Schwierigkeit, Realpräsenzen ohne Gott zu schaffen.
Man kann Steiners Lesart dessen, was Kunst ausmacht, freilich auch umdrehen. Dann wäre nicht das Gottesverhältnis das Modell der Kunstproduktion, sondern die Fähigkeit der Künstler, Werke - und sei es auch nur Sätze - lebendig erscheinen […] unterwerfen, jedem Erzähler, von den Autoren des Gilgamesch-Epos bis zu denen von "The Good Wife", als Modell dient. Oder aber das Märchen vom Schöpfer Himmels und der Erde ist der Storchenschnabel, mit dessen Hilfe die Erfinder kleiner Geschichten sich zu Giganten machen, die die Welt in Gang halten.
Ich habe aufgehört von George Steiner zu erzählen. Habe ich das? Wie kaum ein anderer hält er fest an der […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 08.01.2007 […] Bewusstsein, dass es ein letzter ist, geschrieben wurde. Er hat eine zerbrechliche Größe, eine demütige Härte, der wir glauben die Todesnähe anzusehen. Nicht die dessen, der dem Tode noch einmal glücklich entkommen ist, sondern die dessen, der ihn vor sich sieht.
George Steiner: "Warum Denken traurig macht". Zehn (mögliche) Gründe. Aus dem Englischen von Nicolaus Bornhorn. Mit einem Nachwort von […] ms aus, dass es ein vernünftiger Glaube sei. Der bedeutende - so die Einschätzung seiner intellektuellen Fürsprecher - Theologe sieht darin eine entscheidende Differenz des Christentums zum Islam, dessen Gott jedem menschlich-vernünftigen Zugang sich verschließe. Die Regensburger Rede ist in vielen Feuilletons damit verteidigt worden, dass man dem Papst das unglückliche Zitat des byzantinischen Kaisers […] Von
Arno Widmann