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Rubrik: Vom Nachttisch geräumt - 199 Artikel - Seite 1 von 16
Vom Nachttisch geräumt 10.02.2020 […] schreibt weiter: Er wolle sich in seiner Betrachtung "Von Gesichtern, Bildern und ihrer Wahrheit" über zwei "Abflachungen" unterhalten: "von der Abflachung der menschlichen Gesichter durch den Tod und von der Abflachung durch die Gesellschaft und ihre Klassen".
Die Frage drängt sich nicht angesichts der Fotos von August Sander auf, sondern angesichts ihrer Bildunterschriften: "Der Großindustrielle", […] Weltkrieg veröffentlichten U-Boot-Bücher. Er schrieb an einem unbekannten Ort zu einem unbekannten Zeitpunkt, aber durch einen Ausschnitt im August-Sander-Archiv belegt: "Hirte, Boxer, Geistlicher, Konditor, Schlossermeister, Putzfrau, Lehrer, Schankkellner oder Tenor - sie sind durch sichere Zeichen agnoszierbar, und ein großer Teil des Wohlgefallens, das sie ausströmen, entsteht aus der Unverkennbarkeit […] "Bürgerliches, berufstätiges Ehepaar", "Geldbriefträger".
Sanders sechzig Aufnahmen sind ein soziologisches Bestiarium, ich habe das immer als eine Art Rassismus betrachtet: Der Mensch wird definiert durch seine Klasse. Döblin schreibt: "Wie es eine vergleichende Anatomie gibt, aus der man erst zu einer Auffassung der Natur und der Geschichte der Organe kommt, so hat dieser Photograph vergleichende P […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 22.01.2020 […] und mir die Bilder darin angeschaut. Der beginnt mit Goya. Also weniger mit dem Traum als mit dem Albtraum vom Fliegen. Die Wesen, die sich auf Träumer stürzen, wie die, die verängstigte Gesichter durch die Lüfte davontragen, schildern nicht nur Albträume, sie verschaffen dem Betrachter auch welche. Sie erzeugen Angst. Der Horrorfilm hat eine lange Geschichte.
Francisco de Goya, Modo de volar (Eine […] Freiheit des Luftraums, von der spätere und frühere Bilder uns erzählen. Ein klitzeklein wenig davon gibt es bei Goya doch: Die Männer, die in großen Flügel stehen und mit kräftigen Armen womöglich durch die Luft gleiten können. "Eine Art zu Fliegen" betitelte Goya das Blatt aus dem Jahre 1815. Die Ballonfahrten waren damals schon so häufig, dass es womöglich an Überlegungen zu Alternativen nicht fehlte […] Kubricks Film "2001 - Odyssee im Weltraum". Dazwischen, neben Hans Thomas Wundervögeln, seinem kleinen, dicken Amor, der auf einem schwarzen Vogel sitzend zwischen Wolken und Erdboden melancholisch durch die Lüfte fliegt, dem fliegenden Dinosaurier, der in Max Klingers Serie den Handschuh entführt, den Ballonfahrern Daumiers, Arnold Böcklins Begeisterung fürs Fliegen - 1909 erschien ein 300-Seiten-Band […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 22.01.2020 […] man, wenn man nur wollte, es jederzeit erfahren könnte, dass es also prinzipiell keine geheimnisvollen unberechenbaren Mächte gebe, die da hineinspielen, dass man vielmehr alle Dinge - im Prinzip - durch Berechnen beherrschen könne. Das aber bedeutet: die Entzauberung der Welt. Nicht mehr, wie der Wilde, für den es solche Mächte gab, muss man zu magischen Mitteln greifen, um die Geister zu beherrschen […] einsetzt, richtete sich gegen die bereits um 1800 - man denke auch an Schillers "Die Götter Griechenlands" - beobachtete "Entzauberung der Welt". Die moderne Kunst und Literatur ist geradezu definiert durch ihren Willen, der modernen Technik etwas entgegenzustellen. Eine der Hauptschriften der Kunst das zwanzigsten Jahrhundert heißt "Das Geistige in der Kunst". Man könnte sagen, je stärker die "Entzauberung" […] - auch in jedem Einzelnen - stattfindet. Das ist der Boden, auf dem die Menschheit sich bewegt, der aber auch sie und den sie bewegt.
15 Jahre nach Max Weber wurde dieser Boden radikal erweitert durch die Annahme einer dunklen Materie. Inzwischen gehen viele Wissenschaftler davon aus, dass unsere Zahlen und Figuren für nicht einmal fünf Prozent von allem, was der Fall ist, zuständig sind, während […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 28.10.2019 […] wird sich im Laufe der Welt nichts ändern." (Die Zukunft, 19.3.1898) Tatsächlich befand sich die Naturwissenschaft damals nicht am Ende ihrer Entwicklung, sondern vor einer völligen Neuorientierung durch Relativitätstheorie und Quantenphysik, die unser Leben und den Lauf der Welt tatsächlich gewaltig verändert haben.
Kurt Bayertz, Myriam Gerhard und Walter Jaeschke gaben nicht nur den "Ignorabimus-Streit" […] Deduktionslogik: Wenn Gott allmächtig ist, dann kann er als Jesus auch übers Wasser gehen. Ist die Natur erst einmal geschaffen, dann gelten ihre Gesetze auch für ihren Schöpfer. Da ist kein Wurmloch, durch das er aus der Raumzeit austreten könnte. Nein, das sind alles Wörter, die im Materialismus-Buch nicht vorkommen. Davon wusste das 19. Jahrhundert noch nichts.
Friedrich Fabri (1824-1891), evangelischer […] Gesellschaft waren nicht auf die Lehre angewiesen, dass ein Schöpfer die Welt und sie geschaffen hatte. Wikipedia schreibt zu Fabri: "Vor dem Hintergrund der Revolution von 1848 vertrat er die These, dass durch die Deportation von deutschen Arbeitern, die an revolutionärem Gedankengut festhielten, in deutsche Siedlungskolonien die soziale Frage, d. h. die Verelendung und Übervölkerung im Deutschen Reich, gelöst […] Von
Arno Widmann