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Rubrik: Vorgeblättert, Stichwort: Kesten, Hermann - 4 Artikel
Vorgeblättert 23.02.2009 […] Verwandtschaft und die Freundin
Helene von Szajnocha-Schenk. "Dies hier ist eine alte bürgerliche
jüdische Familie", schreibt Irmgard Keun am Weihnachtsabend 1936 an den Freund Arnold Strauss. "Roth gehört zu ihnen, ich bin fremd und eine 'Goyte' (Ich weiß nicht, wie man das schreibt.) Das Haus ist alt und düster, und alles ist in eine Atmosphäre von Schwermut getaucht. Es leben dort Paula, die bekannte […] fürchte,
mein Herz arbeitet nicht mehr". Ostende soll helfen. Stefan Zweig ist dabei, und Egon Erwin Kisch lebt dort schon länger. Hermann Kesten reist an und sitzt Tag für Tag in den Strandcafes und schreibt an einem neuen historischen Roman: "Philipp II." Ernst Toller - auf dem Weg nach London - bleibt einige Tage. Dann taucht Irmgard Keun auf. Kesten erzählt: "In der Halle des Hotels Metropole fand […] Ostende. Ich verreiste nicht, ich wanderte aus, und ich war keineswegs sicher, daß ich noch einmal wiedersehen würde, was ich verließ." Ganz so geradlinig, wie es Irmgard Keun in ihren Erinnerungen schreibt, ist es nicht zugegangen, aber sie ist zweifellos eine Gegnerin des neuen Regimes. In dem Seeort lernt sie auch Kisch kennen. "Wir saßen am Strand und tranken Vin rose, einen Wein von der Farbe des […]