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Suchwort: "Bruder"
Rubrik: Vorgeblättert, Stichwort: Tschechow, Anton - 3 Artikel
Vorgeblättert 15.03.2007 […] Begegnungen in der Geschichte des Tischtennisvereins der Anton-Tschechow-Straße in Novi Sad zu führen. Ich verlor nämlich, an einem einzigen Tag, sechsundfünzig aufeinanderfolgende Sätze an meinen Bruder. Das Wort "vernichtend" erhielt damit eine ganz neue, qualitative Dimension, doch ich verdrängte dieses Detail geschickt, auch um mich selbst davon zu überzeugen, daß die Meditationen des großen Poe […] Diese meine List, diese ingeniöse Anwendung des Literarischen aufs Wirkliche, förderte lediglich eine lange Reihe von Gemeinplätzen zutage. Bevor er sein Philosophiestudium aufgab, erklärte mir mein Bruder, daß diese Art von Räsonieren im Grunde der Resonanz eines leeren Fasses gleichkomme. Die Wahrheit, sagte er, entspringt nicht jedermanns Kopf wie Athene dem Haupte Zeus?. Später erfuhr ich, daß Descartes […] Original gelesen haben mußte, denn der Satz findet sich nicht in den verstümmelten und verwässerten Übersetzungen; doch das hat keine weitere Bedeutung. Auf die natürlichste Weise eignete sich mein Bruder jeden Gedanken an, der ihm gefiel. Alles, was er sah oder las, wurde in einem dem Kreuzen und Veredeln junger Obstbäume nicht unähnlichen Prozeß Teil seiner (wie er sagte) "riesigen Wolke des Nichtwissens" […]
Vorgeblättert 30.07.2004 […] bestellen (einen weißen mit blauen und einen blauen mit weißen Nadelstreifen); begleitet wurde sie von Lev Rabenek, einem jungen russischen Studenten, der in ihr Hotel gezogen war. Rabenek und sein Bruder studierten an der Universität Moskau und kannten Cechov und Knipper bereits über ihre Freundschaft mit Stanislavskijs Familie. Sie waren von ihrer Mutter in die Schweiz geschickt worden, damit sie […] Verluste zu übersetzen. Cechov verfolgte die Kriegsereignisse nicht nur deshalb so aufmerksam, weil der geliebte Onkel seiner Frau, Sasa, mit seinem Regiment im Einsatz war (Olgas Mutter meinte, ihr Bruder sei wahrscheinlich der Prototyp für Cebutykin, den Militärarzt in Drei Schwestern), sondern wegen seiner eigenen Reise in den Fernen Osten. Der Berlin-Korrespondent der Russkie vedomosti, dem Olga […]
Vorgeblättert 21.07.2003 […] beiden hatten keine Kinder - spielten sie aneinander durch. Sie ist sein Kind, sein Kindchen, sein Töchterchen, sein Schwesterchen, einmal aber auch sein "Söhnchen" (MR, 116). Er ist ihr "Freund", "Bruder", "Mann", aber eben auch ihre "Njanja", ihr Kindermädchen. Nadeschda war für ihn schlicht: "Mein Leben: versteh doch, daß Du mein Leben bist!" (am 11.November 1925). Einmal postuliert er eine Identität […] treffen sie sich Ende März 1926 in Kiew, Ende April wiederum in Jalta. Bei der ersten Fahrt hat Mandelstam in Moskau auf dem Bahnhof erneut Herzbeschwerden mit heftigem Schwindelanfall (MR, 64). Sein Bruder Alexander muß ihn abholen kommen. Seinen Vater beruhigt er von Jalta aus: "Ich bin arbeitsfähig und überhaupt noch kein Invalide" (MR, 66). Er ist vierunddreißig Jahre alt. In den Briefen von Februar […] Trambahn (1921). Mandelstam wählte, um mit ihm einen postumen Dialog zu führen, das für den Freund emblematische Trambahn-Thema und übersetzte es in ein kindliches Universum: Tram sucht seinen verlorenen Bruder Klik. Schließlich findet die eine Tram die andere, die verirrte und abgekämpfte, und gemeinsam fahren sie ins Straßenbahndepot zurück: "Und der eine an den andern sich lehnend: / O Klik, wie ich mich […]