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Suchwort: "Mama"
Rubrik: Vorgeblättert - 73 Artikel - Seite 1 von 6
Vorgeblättert 02.10.2018 […] sehe sie Schatten, sagte Mama, und alle hätten Papas Gestalt. Manchmal sehe sie sogar sein Gesicht, das aus der Wand komme und sie anflehe, ihm zu folgen.
»Wenn ich hierbleibe, werde ich noch verrückt!«, rief Mama.
Es war einmal ein kleines Mädchen, das eine sehr genaue Vorstellung davon hatte, wie die Welt sein sollte: Im Dorf stand ein Schloss, ein Papa und eine Mama waren am Leben und fröhlich […] zum Himmel. Die Sonne stand über uns, und Mama sagte: »Ich werde dich wegschicken müssen.«
In mir zog sich alles zusammen.
Mama wandte sich mir wieder zu. »Die Leute sagen, dass es in Aba nicht ganz so schlimm ist wie hier, aber wer weiß das schon?«
Wie sollte sie das auch wissen? Aba war weit weg, drei Stunden mit dem Auto von Ojoto, und Mama war seit Ausbruch des
Krieges nicht mehr […] ich nur dein Bestes will? In Gottes Namen, ich tue das für dich!«
Wie sehr sie mich auch überzeugen wollte, ich durchschaute sie: Die Entscheidung war das Beste für Mama. Zumindest war sie besser für Mama als für mich. Mama traf diese Entscheidung, weil sie erschöpft war. Ihr war alles zu viel: Das Leben, der Krieg, die Aussicht, sich ohne Papa durchschlagen zu müssen. Selbst ich war ihr zu viel […]
Vorgeblättert 02.10.2018 […] folgenden Woche.
Kapitel 46
»Wo warst du?«, brüllte Mama.
»Nur bei Ndidi«, antwortete ich.
»Nur bei Ndidi? Und warum kommst du erst jetzt nach
Hause? Weißt du, wie spät es ist?«
Es war nicht einmal elf, also eigentlich nicht besonders spät.
Aber das sagte ich besser nicht zu Mama. Stattdessen sagte ich: »Es tut mir leid, Mama. Ich habe nicht auf die Uhrzeit geachtet.«
»Du […] kann tanzen.«
»Gern«, sagte ich. »Wann denn?«
Sie grinste frech. »Wenn du willst, jetzt gleich.«
Es war fast acht Uhr abends. »Mama wird mich ausschimpfen, wenn ich zu spät nach Hause komme.« Ich setzte ein strenges Gesicht auf und ahmte Mama nach: »Ein anständiges junges Mädchen verbringt nicht die halbe Nacht auf der Straße.«
Ndidi kicherte. »Das klingt ja, als wollte ich eine […] hatte ich ein schlechtes Gewissen.
Dann war da das Problem mit Mama. Ich konnte mir nicht vorstellen, mit ihr unter einem Dach zu leben und mich gleich- zeitig auf Ndidi einzulassen. Je größer der Abstand, desto kleiner das Pflichtgefühl. Oder anders herum: Je mehr Nähe, desto größer das Pflichtgefühl. Jetzt, wo ich wieder mit Mama zusammenlebte, fühlte ich mich – viel stärker als an der Obodoañuli […]
Vorgeblättert 13.02.2014 […] Es ist die erste Nacht. Die Nacht, die auf den Tag folgt, an dem ihre Tochter starb. Heute morgen war sie noch lebendig, sie ist aufgewacht und in ihr Bett gekrochen, um zu spielen, sie hat Papa und Mama gerufen und gelacht, sie war warm, sie war das Schönste, Wärmste und Süßeste, was es auf dieser Welt gab, und jetzt ist sie tot. Sie wird für immer tot sein.
Seit Beginn unseres Aufenthalts hatte ich […]
Vorgeblättert 10.02.2014 […] und Flüchtlinge die Straßen der Stadt bevölkerten, gebe es keinen Grund zu feiern. Zum Glück war Mama anderer Meinung. Wenn es einen Anlass zum Feiern gebe, dann jetzt, argumentierte sie. Ein Neujahrsfest würde alles Übel austreiben und Gutes bringen.
Ich drehte mich um und erhaschte einen Blick auf Mama, wie sie in einer Ecke des Balkons vor dem Schlafzimmer stand und ihr Haar anhob, um ihren Nacken […] Erdbeben aus der Ruhe bringen. Momentan nahm er jedenfalls nicht die geringste Notiz von mir.
Keine Spur von Mama. Ich schaute die Treppe rauf und runter, über die Balkonbrüstung, durch das offene Tor des Zitrusgartens. Nirgendwo war sie zu sehen. Wie ich schon immer vermutet hatte: Mama war ein Gespenst. Ein Geist, der ins Haus ein und aus schwebte. Ein glitzerndes, flimmerndes Glühwürmchen, in […] und wieder schloss. Vorsichtig, um Radana in ihrer Wiege nicht zu wecken, schlüpfte ich aus dem Bett und schlich aus dem Zimmer. Ich drückte mein Ohr an die Tür und lauschte.
"Ist alles in Ordnung?" Mama klang besorgt.
Jeden Tag machte Papa vor Sonnenaufgang einen Spaziergang, allein, und wenn er etwa eine Stunde später wieder nach Hause kam, brachte er die Bilder und Geräusche der Stadt mit, aus […]
Vorgeblättert 10.02.2014 […] tbewerb?"
"Nein, eine Dame zu sein - wie Mama!"
Ich brach einen Zweig Jasminblüten von einem Strauch, steckte ihn mir hinters Ohr und stellte mir vor, ich sei so schön wie Mama. Wie aus dem Nichts stand plötzlich Radana vor mir. Sie gurrte ein oder zwei Sekunden lang verwirrt, und als hätte sie schließlich doch entschieden, dass ich keineswegs nach Mama aussähe, trollte sie sich. Wo bist du?, hörte […] Schritten um.
Mama!
Heiter und gelassen schritt sie auf ihn zu. Ein durch ein Blumenbeet schweifender Regenbogen … Wieder kam mir ein Vers in den Sinn. Ich war zwar keine Dichterin, aber immerhin die Tochter eines Dichters und betrachtete die Welt häufig durch die Worte meines Vaters.
"Guten Morgen, gnädige Frau", sagte Alter Junge mit gesenktem Blick, den Hut vor die Brust gepresst.
Mama erwiderte […] wünschen durfte, aber manchmal konnte ich nicht anders. Obwohl sie noch ein recht tollpatschiges Baby war, ließ sich schon erahnen, dass sie als Erwachsene einmal aussehen würde wie Mama.
"Iiih!", quiekte sie, als sie Mama durch eine Tür rauschen sah, und bevor Milchmutter sie davon abhalten konnte, rannte sie klingelnd durch den Flur und rief: "Mham, mham, mham …"
Milchmutter wandte sich wieder mir […]
Vorgeblättert 10.02.2014 […] die übliche braune Wickelhose und ein beigefarbenes Hemd gekleidet, wirkte Papa so schlicht, wie Mama strahlend war.
Er griff nach der Tasse vor sich und nippte am heißen Kaffee mit Kondensmilch. Den Rest seines Frühstücks hatte er bereits vergessen, derart vertieft war er in die Nachrichten. Und Mama hatte er gar nicht gehört.
Sie seufzte und ließ ihn in Ruhe, denn sie wollte sich nicht ihre gute […] Glas.
"Setz dich gerade hin", befahl Mama, inzwischen ohne jedes Lächeln.
Ich zog die Nase zurück und richtete mich auf. Papa zwinkerte mir komplizenhaft zu. Er nahm einen kleinen Schluck aus seinem Glas, sah erstaunt hoch und rief: "Om Bao, hast du dein süßes Händchen verloren?"
"Es tut mir schrecklich leid, Euer Hoheit …" Sie blickte nervös zwischen Papa und Mama hin und her. "Ich habe versucht, ein […] ersten Bissen nahm, bevor ich den Deckel von meiner Suppenschale hob; der aufsteigende Dampf kitzelte an meiner Nase. Vorsichtig führte ich einen Löffel heißer Brühe zum Mund.
"Pass auf", ermahnte mich Mama von der gegenüberliegenden Tischseite, als sie sich ihre Serviette auf den Schoß legte. "Du wirst dir noch die Zunge verbrennen." Sie lächelte.
Ich starrte sie verzaubert an. Vielleicht hatte ich nun […]