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Suchwort: "Leben"
Rubrik: Vorworte, Stichwort: Amerikanische Literatur - 7 Artikel
Vorworte 06.02.2023 […] historisches Drama - aber, so möchte man meinen, nicht unbedingt für eine Frau, deren Wesen eine "fast überirdische Heiterkeit" attestiert wurde. Nicht für eine Schriftstellerin wie Janet Lewis, die ihr Leben, obwohl es fast das ganze 20. Jahrhundert überspannte, als "eher arm an 'Ereignissen', aber mit einem reichen und mehrheitlich sehr glücklichen Hintergrund" beschrieb.
Diese von Lewis selbst formulierte […] ganz gegensätzliche literarische Gestalt.
"The Indians in the Woods" heißt das schmale Gedichtbändchen, mit dem Janet Lewis 1922 erstmals an die Öffentlichkeit trat und das lyrische Streiflichter auf Leben und Glauben der Ojibwa enthält. Es sind imagistische Impressionen, zu fragil, um übergriffig zu wirken, und bereits getragen von der präzisen Naturbeobachtung, die ein weiteres Leitthema in Lewis' Schaffen […] dem Höhepunkt der Katastrophe handelnder Roman, bittere Anklage, sondern eine intime, aber facettenreiche Gesellschaftsstudie.
Wie in ihren anderen Werken bezieht Lewis den Blick auf das häusliche Leben und die Natur intensiv in die Darstellung ein. Vom Schwarz-Weiß der Checkered Giants bis zum "hauchzarten lavendelblauen Ton im rauchfarbenen Fell" der Lilacs schildert sie die Farbenskala von Mr. Perraults […] Von
Angela Schader
Vorworte 28.04.2022 […] n, wo er behändigt, was ihm gerade ins Auge sticht. So, vom Unterbauch her betrachtet, wird jedoch vieles bedeutungslos, was über der Erde wichtig und erstrebenswert scheint - bis hin zum schieren Leben: Im Abwasser sieht Fred den Leichnam eines Neugeborenen treiben, als Kontrapunkt folgt später der Blick in ein Bestattungsinstitut, wo ein Verstorbener nackt und einsam auf die Herrichtung für den Sarg […] verschlägt es Fred in die Loge eines Kinosaals; er schaut hinab auf ein Meer von Gesichtern, allesamt gebannt von den auf der Leinwand zuckenden Schatten, die - was denn: den Zuschauern vorführen, was Leben sein soll? Nicht nur die voraufgehenden Erfahrungen des Protagonisten, sondern auch die dank der Intensität der Schilderung fast mit Händen greifbare Präsenz des kruden Unterbaus der Welt, in dem der […] die Hauptfiguren in seinem Erstlingswerk, der Erzählsammlung "Uncle Tom's Children", verweigern die reine Opferrolle: Sie töten, wenn auch aus Notwehr und meist nur, um am Ende doch mit dem eigenen Leben dafür zu bezahlen. Nachdem der Schriftsteller jedoch vernommen hatte, dass Leserinnen - einschließlich der Präsidentengattin Eleanor Roosevelt - bei der Lektüre der Stories Tränen vergossen hatten, […] Von
Angela Schader