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Suchwort: "Religion"
Stichwort: Altes Testament - 15 Artikel - Seite 1 von 2
Essay 04.05.2015 […] richtig oder falsch- ist notwendig.[3]
Richtig oder falsch, Wahrheit oder Lüge, ihm ist es gleich. Politik und Religion, beides vermischt sich, der Fanatiker steht über der Wahrheit. Wahr ist, was er sagt, weil er es sagt. Der Fanatiker kann jede Doktrin infizieren, egal welche Religion, keine ist davor gefeit. Dostojewskis "Großinquisitor" erklingt als christliches Echo auf Voltaires "Mahomet". Was […] zögernd und nicht unbesorgt, das Neuland eines agnostischen Kontinents betreten, ganz ohne himmlische Referenz.
Genauer. So wenig wie Voltaire macht auch das heutige Europa aus dem Atheismus eine Religion. Noch weniger einen Glaubensakt. Sein Wille zur Toleranz erfordert, dass jedem das Recht zugestanden wird, anzubeten, wen er will. Unter der Bedingung, dass niemand versucht, seine persönliche Definition […] leugnen oder darüber hinweggehen. Wie wir sehr wohl wissen, warf der Denker aus Ferney seinen Enzyklopädisten-Freunden vor, aus ihrem Atheismus einen Grundsatz des Lebens zu machen, und darauf eine Religion ohne Gott zu errichten, die ebenso beengend und ebenso fragwürdig wie jene wäre, die sie bekämpften. Das Europa von heute ist das von Voltaire, weil es nicht in dem Sinne atheistisch ist, dass es […] Von
Andre Glucksmann
Essay 22.12.2014 […] der Religion bietet, verspielt. Anderswo wird diese genutzt.
In der arabischen Welt hat ISIS das Fass zum Überlaufen gebracht
Stellvertretend für einen neuen Trend in der arabischen Welt steht der Brief, den kürzlich ein Marokkaner namens Rachid an Barack Obama schrieb: "Lieber Herr Präsident, ich muss Ihnen sagen, dass Sie bei ISIS falsch liegen. Sie sagten, ISIS spreche für keine Religion. Ich […] eine Diskussion über den Islam eröffnet, die angesichts des ISIS-Terrors an Fahrt gewinnt. Mutige Araberinnen und Araber nutzen den Kampf gegen ISIS, um den landläufigen Umgang mit dem Islam oder die Religion insgesamt infrage zu stellen.
Doch sie dringen noch nicht durch. "Sie werden an den Rand gedrängt", erklärt der syrische Dichter Adonis im Spiegel, "zum Verstummen gebracht, als Apostaten verfolgt […] Von
Matthias Küntzel
Essay 17.06.2013 […] Böses vermochte die Religion anzurichten" (suadere wörtlich: "einzugeben"). "De rerum natura", I, 101
[25] Jan Assmann: "Religion und kulturelles Gedächtnis", München 2000, S. 97.
[26] Tiraden gegen ihre Kulte bei Ezechiel (Ez 8), später Jeremiah und Isaia (47,I, III, 13-15).
[27] a.a.O., S. 99.
[28] ibid
[29] Sigmund Freud: "Der Mann Moses und die monotheistische Religion" (1939), GW XVI, S. […] Martin Buber: "Zwei Glaubensweisen" (1950), Gerlingen 1994.
[19] Charles B. Strozier: "Die fundamentalistische Denkweise. Psychologische Überlegungen zu Gewalt und Religion". In: M. Leuzinger-Bohleber, P.-G. Klumbies (Hg.): "Religion und Fanatismus", Göttingen 2010, S. 57-76. Ähnlich Hans-Peter Kapfhammer: "Religiöser Wahn und wahnhafte Religiösität in religiösen Gruppierungen", in PTT 2/2008, S. […] "Während die einzelnen Religionen miteinander hadern, welche von ihnen im Besitz der Wahrheit sei, meinen wir, dass der Wahrheitsgehalt der Religion überhaupt vernachlässigt werden darf." Sigmund Freud
Vorgeplänkel: Von Tempelwächtern und Erbsenzählern
Wer die Debatte um Jan Assmanns Thesen im Perlentaucher verfolgt hat, wird rasch zweierlei begriffen haben: 1. Akademiker schätzen Theorien nicht […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 30.05.2013 […] als 'allein seligmachende' zu verstehen. Nur als religio duplex, das heißt eine Religion auf zwei Ebenen, die sich als eine unter vielen und mit den Augen der anderen zu sehen gelernt hat und dennoch den verborgenen Gott oder die verborgene Wahrheit als Fluchtpunkt aller Religion nicht aus den Augen verliert, hat Religion in unserer globalisierten Welt einen Ort."[15] Bei aller berechtigten Kritik am […] in seine Freiheit entlassene Mensch seinen Weltauftrag wahrnehmen kann. Das Christentum ist daher keine Religion der Weltflucht, wie immer wieder unterstellt wird, sondern eine Religion der Weltgestaltung - in Verantwortung vor Gott und den Menschen.
Der Kosmotheismus empfiehlt sich als Religion der Weltbeheimatung und Diesseitsbejahung. Das Sündenbewusstsein, das mit dem Aufkommen des biblischen […] Kulturwissenschaftler, Soziologen und Philosophen, die sich dem Phänomen der Religion aus einer Beobachterperspektive nähern, nehmen Theologen eine Teilnehmerperspektive ein, die sich auf die Quellen und rituellen Praktiken des Glaubens ausdrücklich rückbezieht. Dies hat den Vorzug, dass sie das Selbstverständnis ihrer Religion von innen her mit vollziehen, birgt aber auch die Gefahr, sich in einer B […] Von
Jan-Heiner Tück
Essay 17.05.2013 […] mit seinen Feinden abrechnet. Es hat sich gezeigt, dass sie von außen in die neue, auf Bindung und Treue beruhende Religion übernommen wurde: aus der assyrischen Staatsideologie und aus der Semantik des heiligen Krieges. Beides hat in der heutigen Welt keinen Ort, weder in der Religion noch in der Politik. Meine Kritik ist nicht antisemitisch, aber antifundamentalistisch motiviert. Eine Lektüre der […] hätte man diese ganze Debatte um "Monotheismus und Gewalt" in Deutschland gar nicht führen dürfen, weil der Monotheismus nun einmal ein jüdisches Thema ist und jedes kritische Nachdenken über diese Religion (auch wenn sie nicht so gemeint ist) automatisch als Kritik am Judentum verstanden wird. Ich muss gestehen, dass mir das nicht bewusst war, als ich "Moses the Egyptian" schrieb. Unter "Monotheismus" […] stärkste Idee, die sich denken lässt, auch wenn sie sich zunächst bei den frühen Propheten als die Stimme einer möglicherweise schwachen oppositionellen Minderheit artikuliert, die gegen die offizielle Religion mit ihren Ba"als- und Ascherakulten ankämpft. Von diesem "schwachen" Monotheismus nimmt Pally überdies an, dass er "unremarkable and typical of tribes of the time" (nämlich von 1200-600 v.Chr.) sei […] Von
Jan Assmann
Essay 11.04.2013 […] Teilen bestehenden "Assmann-Sloterdijk-Hypothese" gesprochen. Deren erster Teil behauptet (mit Jan Assmann), dass die "mosaische Unterscheidung" - also die Unterscheidung von wahr und falsch in der Religion - eine emergente, welthistorische Singularität gewesen sei, ihr zweiter Teil behauptet, dass diese Unterscheidung Legitimationsmuster zur Ausübung von Gewalt bereit halte, zumal gegen die Angehörigen […] ("Atrozitologie") und versuche zu zeigen, dass gerade in ihrem Rahmen die "A.S.-Hypothese" nicht zutrifft, während ich drittens mit einigen Bemerkungen zum Judentum, das mit der vermuteten israelitischen Religion de facto nichts zu tun hat, möglichen missverständlichen antijudaistischen und antisemitischen Lesarten der "A.S.-Hypothese" zuvorkommen will.
1. Methodisches, Methodologisches
Die "A.S.-Hypothese" […] verdeutlichen, dass die "mosaische Unterscheidung" von (praktischer) Wahrheit und Glauben zunächst deren Differenzierung voraussetzt, eine Differenzierung, die dann wieder aufgehoben wird. Ob das der Religion der "Griechen", der "Götter Griechenlands" (Walter F. Otto) entspricht, ist durchaus strittig: So stellt etwa Henning Ottmann zurecht fest, dass "Themis" und "Dike" als göttliche Mächte von Recht […] Von
Micha Brumlik
Essay 09.04.2013 […] geht vielmehr darum, sowohl die eigene Religion zu praktizieren, als auch die anderen Religionen in ihrem je eigenen Wahrheitsbezug anzuerkennen und zu respektieren." (10) Assmann identifiziert in allen Weltreligionen die Doppelstruktur einer "universalen, natürlichen Menschenreligion" und einer bestimmten, historisch gewachsenen positiven Religion. "Da es Religion nun einmal nur im Plural gibt und geben […] duplex. Was ist damit gemeint? Den Begriff der "religio duplex" übernimmt Assmann von dem Philosophen Theodor Ludwig Lau (1670-1740), der damit auf die Doppelstruktur der Religion als einer Religion der Vernunft und einer Religion der Offenbarung aufmerksam machen wollte. Assmann kann in seinem Buch zeigen, dass die Doppelstruktur einer allgemeinen, vernünftigen, natürlichen und einer besonderen, geglaubten […] klingt einleuchtend: "Dass ich's kurz sage: ein Individuum der Religion … kann nicht anders zustande gebracht werden als dadurch, dass irgend eine einzelne Anschauung des Universums aus freier Willkür … zum Zentralpunkt der ganzen Religion gemacht und alles darin auf sie bezogen wird." Insofern ist für Schleiermacher jede positive Religion "in Beziehung auf das Ganze eine Häresis - ein Wort, das wieder […] Von
Rolf Schieder
Essay 07.03.2013 […] an meinem verengten Blick auf die Bibel angemeldet hat, an meiner Diagnose der "mosaischen" Religion, d.h. mit der Figur des Mose verbundenen Aspekts der israelitischen Religion, als einer Gegenreligion festhalten. Die mosaische, d.h. die von Mose gestiftete bzw. am Sinai empfangene und vermittelte Religion, so viel gebe ich gerne zu, ist eine Imagination der Gedächtnisgeschichte, der rekonstruktiven […] des Religionsstifters") zeigen, dass sie im Rahmen des Alten Testaments und der klassischen Epochen der israelitischen Religion und Literatur eher marginal war. Mose spielt außerhalb des Pentateuchs keine nennenswerte Rolle. Sein Aufstieg zur der Zentralfigur der jüdischen Religion und der Aufstieg seiner Lehre, der "Tora des Mose", zu dem schlechthin definierenden Prinzip des Judentums und eines Lebens […] ieferung und macht unabhängig von dieser einen Wandlungsprozess ihres Gottesbildes durch: vom Wettergott zum universalen Schöpfer und Lenker der Geschichte; Mose ist also nicht der Stifter dieser Religion;
· die eigentlich theologische Arbeit am Gottesbild findet in der Weisheitsliteratur statt, in der die Exodus-Sinai-Landnahme-Tradition keine Rolle spielt und JHWH als Gott der Lebendigkeit, Freiheit […] Von
Jan Assmann
Essay 06.02.2013 […] einer Wanderung durch die Wüste seinem Volk die monotheistische Religion einschärft.
Der Wortlaut der Bibel erweckt den Eindruck, die Religion Israels sei gleichsam mit einem Paukenschlag in die Welt getreten und habe einen Stifter gehabt - Mose; ihm sei es gelungen, seinem Volk innerhalb von wenigen Jahren eine monotheistische Religion zu geben. Manche Forscher glaubten, im biblischen Religionsgesetz […] Jan Assmann hat den Ausdruck "mosaische Unterscheidung" vorgeschlagen, um einen auffälligen Charakterzug der Religion des alten Israel zu benennen, oder genauer: der Religion, die in den Büchern des Alten Testaments ihren Niederschlag gefunden hat. Verschiedene Beiträge zur Debatte um die mosaische Unterscheidung entfernen sich weit vom biblischen Befund. Es wird dann beispielsweise über die Angemessenheit […] die mit Mose verknüpften biblischen Überlieferungen; das heute übliche Verständnis dieser Traditionen wird vermerkt. Der zweite Teil vergleicht die mosaische Religion (wenn wir sie so nennen wollen) mit anderen Formen der biblischen Religion, die, wie wir sehen werden, in sich uneinheitlich ist. Ein knapper Schlussteil beantwortet die Frage: Ist es sinnvoll, von einer mosaischen Unterscheidung zu sprechen […] Von
Bernhard Lang
Essay 29.01.2013 […] r und Offenbarungsreligion. "Die beste geoffenbarte oder positive Religion ist die, welche die wenigsten conventionellen Zusätze zur natürlichen Religion enthält."[19] Die Ringparabel in "Nathan der Weise", deren Vorstufen bis ins 8. Jahrhundert zurückreichen, läuft auf eine ähnliche These hinaus. Jeder soll seine bestimmte Religion praktizieren, als ob sie die wahre wäre, in voller Anerkennung der […] [21]
Warum Wahrheit in Gewalt umschlagen und was Religion überhaupt mit Gewalt zu tun haben sollte, ist nicht einzusehen.[22] Im Gegenteil scheint Religion das einzige Mittel zu sein, das dem Menschen gegeben wurde, Gewalt - soziale und politische - einzudämmen und sich gegen sie zur Wehr zu setzen. Diese große und unverzichtbare Aufgabe kann Religion nur erfüllen, wenn sie ihrerseits auf jede Art von […] wahrer und falscher Religion, wahrem Gott und falschen Götzen immer schärfer hervortritt, angefangen bei der vielleicht sekundär in die Sinai-Erzählung eingeschobenen Episode mit dem Goldenen Kalb bis hin zur hellenistischen Weisheit Salomonis. Darüber hinaus muss betont werden, dass sich die Begriffe Freiheit und Wahrheit keineswegs ausschließen. Der Begriff einer "wahren Religion" ist zunächst völlig […] Von
Jan Assmann
Essay 06.09.2011 […] Gemeinschaft Milli Görüs, klagt, dass die Bundeskanzlerin überhaupt "noch vom 'islamistischen Terror' spricht. ? Spätestens nach den Anschlägen in Norwegen sollte klar sein, dass Terrorismus ? keine Religion hat."
Mit der Entrüstungswelle tauchte zugleich eine neue Wortschöpfung, das Schimpfwort "Anti-Islamismus" auf. Es geht auf Wolfgang Benz, den ehemaligen Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung […] Tödliche Realitäten. Der rassistische Mord an Marwa El-Sherbini. Hoyerswerda 2011, S. 141.)
Folgerichtig wird den westlich orientierten Muslimen, die sich um "Kulturkreise" nicht scheren, sondern ihre Religion als Privatsache betrachten, von linken wie von rechten Kulturalisten vorgeworfen, keine "echten" Muslime zu sein. Während Hans-Peter Raddatz einen säkularisierten Muslim wie Bassam Tibi mit Schmähworten […] legitimierte islamistische Terror ein fundamentalistisch-christliches Pendant, das ihm an Grausamkeit und Irrationalität nicht nachsteht", konstatiert Gerd Althoff, der Sprecher des Exzellenzclusters "Religion und Politik" an der Universität Münster (Berliner Zeitung, 1. 8.) und man meint, sein Aufatmen mit wahrzunehmen zu können.
Wer den Terror von 9/11 wirklich verstehen wolle, müsse "die Nestwärme des […] Von
Matthias Küntzel